Doppelsieg und Double bei den Deutschen Europe Meisterschaften durch Sophie Menke und Fabian Kirchhoff

Das Europe Team Niedersachsen dominierte die diesjährige Deutsche Meisterschaft der Europe Klasse am Schweriner See und holte alle drei DSV-Titel an den Dümmer. Unter der Leitung des Schweriner Yacht Clubs gingen vom 08.10. bis 11.10. insgesamt 90 Teilnehmer an den Start. Da die Deutsche Jugendmeisterschaft über Himmelfahrt coronabedingt leider abgesagt werden musste, hatte die Europe Klassenvereinigung geschickterweise diese Meisterschaft parallel mit einer Sonderwertung auch als Deutsche Jugendmeisterschaft ausgeschrieben.
Somit gingen entgegen den sonstigen Regularien die Jugendlichen und Senioren, sowie die Frauen und Männer gemeinsam an den Start. In acht ausgeschriebenen Wettfahrten galt es somit nicht nur die Gesamtwertung im Blick zu haben, sondern auch in den jeweiligen Kategorien sich entsprechend zu positionieren.
Dies gelang dem Topfavoriten und ehemaligen Weltmeister Fabian Kirchhoff (SVH) am besten. Mit einem Tagessieg und sechs zweiten Plätzen holte er sich seinen mittlerweile sechsten Deutschen Meistertitel in souveräner Manier. Auf Platz zwei bei der Männerwertung folgte Johann Stammen (SVK) vor Robert Zink (SCSt).
Bei den Damen war die Entscheidung wesentlich spannender. Vor dem letzten Lauf konnten sich noch drei Seglerinnen Hoffnung auf den Deutschen Meistertitel machen. Dank ihrer überragenden Vormwindtechnik bei „O-Bedingungen“ und einem Tagessieg im letzten Lauf setzte sich Sophie Menke (SCC/SVH) vor Nele Söker (FSC/ZSK) und Vorjahresmeisterin Nadine Möller (BSV) verdient durch und holte sich ihren ersten Deutschen Meistertitel.
Damit nicht genug, als Jugendliche gewann sie gleichzeitig den Titel des internationalen Deutschen Jugendmeisters vor ihren Team- und Trainingskollegen Niklas Dahm (SCD) und Larson Schütze (SVH).
Einen weiteren Podestplatz ersegelte Anton Schofler (SVH) in der U17-Wertung.
Diese tollen Ergebnisse sind einmal mehr Ausdruck einer intensiven, langjährigen Betreuung auf Leistungsniveau im Landesstützpunkt Segeln in der SVH am Dümmer.
Alle Segler waren wirklich froh, dass die Meisterschaft 2020 überhaupt stattfinden konnte. Es waren super Segelbedingungen an den drei Tagen und die Wettfahrtleitung legte die Bahn immer optimal in den Schweriner See. Ein besonderes Dankeschön gebührt dem Ausrichter SYC, der Klassenvereinigung und den Seglern selbst, die sich an den besonderen Coronaauflagen strikt gehalten haben. Im nächsten Jahr hoffen die Segler, auch wieder an internationalen Events teilnehmen zu können, nachdem in diesem Jahr sowohl WM wie auch JEM abgesagt wurden.

Jörg Menke
Regionalobmann Niedersachsen

Platz 1-3 Damen (v.l.): Nele SÖKER (FSC/ZSK), Sophie MENKE (SVH/SCC), Vorjahressiegerin Nadine MÖLLER (BSV)
Foto: Schweriner Yacht-Club e.V.
Platz 1-3 der Herren (v.l.): Johann TAMMEN (SVK) , Fabian Kirchhoff (SVH), Robert ZINK (SCST)
Foto: Schweriner Yacht-Club e.V.
Jugendmeister Platz 1-3 (v.l.): Niklas DAHM (SCD) , Sophie MENKE (SVH/SCC), Larson Schütze (SVH)
Foto: Schweriner Yacht-Club e.V.
Jugendmeister U17 Platz 1-3 (v.l.): Nils Wittich (SVAOe) , Leon Maximilian Peters (YCBL) , Anton Schäffler (SVH)
Foto: Schweriner Yacht-Club e.V.

Sven Naumann (SVH) holt sich den Vizemeistertitel in der Conger-Klasse

Mit nur einer Bootslänge Rückstand in der zwölften und letzten Wettfahrt verpasste Sven Naumann mit Vorschoter Hans-Hermann Franke (OSV Bremen) seinen vierten Meistertitel in der Conger-Klasse denkbar knapp. Conger-Urgestein Julia Pechstein und Wolfgang Goeken (HSC) segelten am Dümmer die konstanteste Serie und holten sich einen erneuten DM-Titel.

Elf schöne Wettfahrten bei Windstärken zwischen 3 und 5 Bft. und z.T. herrlichem Sonnenschein waren in nur drei Tagen absolviert und die Ergebnisliste zeigte einen hauchdünnen Vorsprung von nur einem Pünktchen zugunsten Pechstein/Goeken an. Die Dramatik wollte es so, dass zur entscheidenden Wettfahrt der Wind noch einmal kräftig zulegte und Böen von 5-7 Bft. das Feld in Atem hielt. Naumann/Franke konnten zunächst die Führung erobern, die zwar zwischenzeitlich auch an Schönfeldt/Schönian wechselte, aber bis zur Halsentonne des letzten Dreiecks sah die Welt noch gut aus. Dann verhinderte ein gekenterter Pirat die optimale Tonnenrundung, der nachfolgende spitze Schenkel brachte nicht den erhofften Speed und schon war der Vorsprung von 150m aufgezehrt und die Leetonne rundeten Pechstein/Goeken als Erste mit einer Bootslänge vor. Überraschend fuhren dann beide Titelaspiranten auf unterschiedliche Seiten und trafen erst kurz vor der Ziellinie in gleicher Reihenfolge wieder aufeinander. Ein kurzes Abdecken, ein paar Wenden vor dem Ziel und schon war die Entscheidung (siehe oben) gefallen.

Die ausrichtende SVH erhielt viel Lob für die kompetente Wettfahrtleitung, das super Landteam und ein großes Dankeschön für die tolle Meisterschaft unter den erschwerten Corona-Bedingungen.

Unter den 27 gestarteten Teams konnten sich für Niedersachsen folgende Segler/innen noch unter die TOP TEN platzieren:

  1. Platz Thomas Gote/Mathias Jakobtorweihen (SVH)
  2. Platz Jens Dannhus/Olaf Bertallot (SCD/HYC)
  3. Platz Eberhard und Corinna Nalop (SVH)

Titelfoto: Sven Naumann, Hans-Hermann Franke, Wolfgang Goeken, Julia Pechstein, Antje Kempke, Harald Stoppel (v.l.n.r.)

Sven Naumann/Hans-Hermann Franke runden die Luvtonne als zwischenzeitlich Führender im gelben Trikot
Mit Spaß dabei – Altmeister Frank Schönfeldt und Lebensgefährtin Anna Schönian
Geballte SVN-Vorstandspower: Dr. Thomas Gote und Mathias Jakobtorweihen

Niedersächsischer Nachwuchskader der Optimisten in absoluter Top-Form

Gleich drei Segler/Seglerinnen aus Niedersachsen werden bei der deutschen Opti A Jahresrangliste unter den TOP TEN geführt:

  • 8. Paul Ulrich (ZSK)
  • 9. Mirja Dohle (SVG)
  • 10. Constantin Streicher (SVG) (Stand: 7.10.2020)

„Alle drei, aber auch der Rest, der sich kurz dahinter platziert hat, haben für 2021 hohe Ziele. Mindestens eine Handvoll (5 Segler) haben locker das Zeug, nächstes Jahr um den deutschen Meistertitel mitzusegeln.“ – so war es von Landestrainer Tim Kirchhoff letzte Woche zu hören.

Zum „Rest“ (siehe oben) gehören wohl mindestens als

  • 20. Clara Bonhagen (ZSK) und
  • 27. Felix Bonhagen (ZSK). (Stand: 7.10.2020)
8.Platz – Paul Ulrich (ZSK)
9.Platz – Mimi Dohle (SVG)
10.Platz – Constantin Streicher (SVG)

Pia Kuhlmann – Deutsche Meisterin 2020 im Laser Radial der Frauen

Auf dem Zwenkauer See, südlich von Leipzig, wurde die IDM der Laser (Standard + Radial) an diesem Wochenende nach neun nervenaufreibenden Wettfahrten entschieden. In der Kategorie Laser Radial Frauen kam Pia Kuhlmann vom SLSV mit den z.T. chaotischen Windbedingungen am besten zurecht und siegte mit großem Punktabstand vor der Zweitplatzierten Pia Conradi (Duisburger YC) und Gesa Papenthin (Potsdamer Yacht-Club). Pia lag von Anfang an in Führung und legte die Plätze 1, 4, (9), 2, 1, 2, 9, 3, 1 und 23 Punkte hin. Als zweitbeste Niedersächsin platzierte sich Jennifer Weissenberger (SVH) unter 27 Teilnehmerinnen auf dem 16.Rang.

Die Wettfahrttage in Kurzform: Am ersten Tag gab es aufgrund der widrigen Windverhältnisse nur eine Wettfahrt, die Pia von Position vier nach dem Start mit Glück und Verstand noch auf den ersten Platz beenden konnte.

Der zweite Tag war vom Ergebnis etwas durchwachsener, schwierige, drehende Bedingungen, die einem mental einiges abverlangt haben, doch an sich war da schon klar – bloß nicht aufgeben.

Der dritte Tag war eine einzige Aufholjagd! Pia und ihr Team sind um etliche Jahre gealtert…“ Ganz besonders die Vormwindgänge waren dieses Mal gut. Ihr letztes Tagesrennen war noch ein 9. Platz bei extremen Drehungen und Böen. Auf der letzten Vormwindseite links, hätte ich all die bisher gelernten Prinzipien über Bord werfen müssen, um auf der rechten Vormwindseite in die Bö zu kommen, mit der zuvor schon fünf Boote an mir vorbeigefahren waren. (“Ich war links, (fast) ganz allein links” – à la Frank Schönfeldt)

Für den letzten Tag waren noch einmal vier Wettfahrten angesetzt, doch trotz Wind schafften wir es (wieder einmal) nur zwei Rennen zu segeln, da der Kurs hätte angepasst werden müssen, dies war aber aufgrund von vier segelnden Gruppen auf dem Trapezkurs anscheinend nicht allzu einfach. Das letzte Rennen, in dem Pia dann noch einen Tagessieg segelte, war auch nur noch ein Einbahn-/Straßenbahnrennen in 18-20 Knoten (eine wahre Halbwind-Heizerei aufgrund des Drehers).
Und dann wurde abgebrochen! Und ich war Meisterin !!!

Jetzt ist Pia schon in Danzig/Polen bei der Europameisterschaft (6.-13.10. – Wettfahrten seit 8.10.), das letzte Olympiaausscheidungsevent, bei dem es nochmal Boden gut zu machen gilt. Daumendrücken, dass es weiter aufwärts geht und die Nerven halten.

Copyright Fotos: NAB Nils-Arne Bast

Niedersachsens Laser beim Europa Cup vor Warnemünde erfolgreich

Am vergangenen Wochenende fand der Laser Europa Cup vor Warnemünde statt. Unter schwierigen Witterungsbedingungen starteten insgesamt fast 100 Boote in den Klassen Laser Radial/Laser 4.7 sowie Laser Standard. Das mit Abstand stärkste Feld stellten die Laser Radial mit 55 Seglern/Seglerinnen aus 7 Nationen. Um so erfreulicher war es, dass Pia Kuhlmann (SLSV) nach sieben Wettfahrten als Zweitplatzierte auf dem Treppchen stand und ein deutliches Lebenszeichen in Sachen Tokio 2021 abgab, auch wenn diese Serie nicht als Qualifikation zählte. Hinter der 21-jährigen Überraschungssiegerin Theresa Wierschin (Greifswald), die bei der Kieler Woche noch 30. war, kompletierte Hannah Anderssohn (Rostock/Warnemünde) als Drittplatzierte das Führungstrio. Pia segelte mit den Plätzen drei, fünf, zwei, sieben drei, fünf und einem abschließenden Streicher sehr konstant.
Kieler Woche Sieger Batbold Gruner (Zwischenahner Segelklub) stellte sein Können erneut unter Beweis und gewann souverän mit fünf Tagessiegen, einem zweiten und einem dritten Platz den Europa Cup der Laser 4.7. Die zumeist nationale Konkurrenz (28 Boote) hatte das Nachsehen und der Abstand auf die Zweitplatzierte Laura Tornow (Eichwalde) betrug am Ende stattliche 15 Punkte und auf Maximilian Reger (Chiemsee) als Dritten 24 Punkte. Anerkennung auch für Josefine Siemann (Wolfsburger YCA) für ihren sechsten Platz.

Foto (oben): Das Feld der Laser Radial bei der Warnemünder Woche 2019, in der Mitte in klein Pia Kuhlmann (GER 211211)

Jannis Maus auch im Team stark

Kieler Woche so ganz anders

Sechs 420er Teams nahmen an der Kieler Woche 2020 mit ihrer Trainerin Nele Marie Willms vom Regionalverband Weser-Ems teil. Für die meisten war es die erste Regatta auf der Förde in einem so großen Feld. Es war alles sehr ungewohnt im Olympiahafen mit den vielen Absperrungen und Kontrollen. Man hatte aber das Gefühl, dass die Organisatoren alles im Griff hatten. Holperig war es bei der Anmeldung, aber dann lief es. Mit Auslaufen aus dem Hafen und Abnahme des Mund-Nasenschutzes war das Gefühl der KiWo wieder da.
Der Samstag bot alles, Regen, Hagel, heftige Böen und unerwartete Winddreher. Die Teams wurden richtig gefordert und kamen müde aber zufrieden am Abend wieder im Hafen an.
Der Sonntag war vom Wetter genauso wie der Samstag, nur ohne Hagel. Die Crews stellten sich immer mehr auf die anspruchsvollen Windbedingungen ein. Jetzt gab es auch spannende Zweikämpfe unter Spihalbwind auf dem Schenkel zur Ziellinie.
Die Woche begann mit einem sonnigen Montag mit anfänglichen moderaten 3 Bft Wind, der dann leider immer weiter abnahm. Am Ende des Wettkampftages wurden die Teams eingesammelt und es ging im Schlepp zurück zum Hafen.
Am letzten Tag des ersten Teils der KiWo sah es Dienstag erst so aus, als ob es keine Wettfahrt gäbe. Seenebel ! Man konnte die Hafenausfahrt nicht sehen und alle waren skeptisch, ob das noch was wird. Auf Bahn Echo waren 3 Wettfahrten angesetzt und die Windvorhersage sagte bis 6 Bft. voraus, und dann sowas!
Um 11 Uhr hieß es Auslaufen und es ging in Richtung Regattabahn. Mit jeder Seemeile klarte es mehr auf und der Wind nahm stetig zu. Bei bis zu 5 Bft. absolvierten 4 der 5 Teams zwei kräftezehrende Wettfahrten mit sehr guten Starts. Nele entschied, dass für diesen Tag für diese Teams Schluss war, denn der Wind frischte noch weiter auf. Das Team Nic und Jacob blieben noch auf der Bahn und wurde von Phillip Honef vom NRV mitbetreut. Sie segelten bei dieser heftigen letzten Wettfahrt auf den ersten Platz. An Land fragte Nele die beiden, wie sie das geschafft haben. Die kurze Antwort von Nic war: Masse und Kraft !
Diese KiWo hatte von den jungen Seglern an den vier Tagen alles abverlangt und sie manchmal auch an ihre Grenzen gebracht. Das war auch das Ziel der Trainerin gewesen und alle freuen sich auf die YES 2021 mit hoffentlich einer Siegerehrung am Ende.
Einige der Teams segeln im Oktober auf der IDJüM auf dem Speichersee in Geeste ihre letzte Abschiedsregatta auf dem Teeny. In Kiel sind sie jedenfalls auf dem 420er angekommen!

Siebo Willms