Maus erreicht Halbfinale bei Kitefoil-EM in Polen


Insgesamt 92 Teilnehmer aus 19 Nationen nahmen vom 18.-23. August an der offenen Europäischen Meisterschaft im Kiteracing teil und brachten das segeltaktische Niveau und die Geschwindigkeit auf ein neues Level. Nie zuvor gab einen so umkämpften Kitesurf-Wettkampf mit verpassten Favoritenrollen und erstaunlichen Newcomern.

Mit dem Startschuss in die Rennen am Mittwoch wurde einerseits ein ungewöhnlich distanzierter Wettkampf begonnen, andererseits die Bühne für unglaublich knappe und haarsträubende Rennen eröffnet. Die normalerweise sehr eingeschweißte und familiäre Kitesurf-Szene verzichtete aufgrund der aktuellen Pandemiesituation auf soziale Treffen wie dem Skippermeeting oder abendlichen Rennbesprechungen, dafür gingen die Wettkämpfer auf dem Kurs umso mehr auf Tuchfühlung. Bei Geschwindigkeiten von über 70 km/h, die die Kitesurfer auf ihren sogenannten Hydrofoils erreichen können, sind spannende Szenen mit Zentimetersiegen keine Seltenheit. Die insgesamt fünf Wettkampftage sahen viele Führungswechsel während der Rennen, meistens sollte jedoch der Franzose Axel Mazella die Nase vorne behalten. So dominierte er nicht nur die ersten beiden Qualifikationstage, sondern ließ sich durch eine weiterhin starke Performance an den folgenden Finaltagen dem obersten Platz auf dem Treppchen nicht nehmen. Bei den Männern zeigte sich vor allem das Französische Nationalteam als dominant mit insgesamt drei Franzosen unter den besten fünf, an ihrer Spitze Axel Mazella. In der weiblichen Flotte dominierten die beiden Lokalmatadorinnen Damasiewicz und Woyciechowska aus Polen und lieferten sich dabei ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Die beste deutsche Leistung lieferten die Kielerin Leonie Meyer (4.), der Garmischer Florian Gruber (7.) und der Oldenburger Jannis Maus. Nach einer schwierigen Auslosung fand sich Maus nach den ersten Rennen weit hinten im Feld wieder und startete eine Aufholaktion sondergleichen. Mit einer starken Leistung in den Folgerennen und mehreren Top-5 Platzierungen spurtete er ins Halbfinale und erreichte schlussendlich den 11. Platz. „Ich bin unglaublich zufrieden mit meiner Steigerung während des Wettkampfes! Nach einem verpassten ersten Tag schaffte ich es, mich wieder zu fokussieren und fast zehn Plätze nach vorne zu fahren“, so der Norddeutsche. Aufgrund seines Vollzeit-Masterstudiums in erneuerbaren Energien wisse er, dass er dieses Jahr nicht um den Sieg kämpfen konnte, bewies aber dennoch eine unglaubliche Geschwindigkeit und Präsenz in der Weltspitze. In Hinblick auf die Olympiade 2024, die das erste Mal Kitesurfen als Disziplin sehen wird, meinte Maus: „Ich finde es unglaublich gut, wie viel Nachwuchs es gibt. Von den 92 Fahrern waren insgesamt 25 U19-Fahrer gemeldet, eine Zahl, die zeigt, was für ein Potenzial das Kiterace hat und wie groß die Begeisterung für meine Sportart ist.“ Mit einem Lächeln fügte er hinzu: „Diese Jungs und Mädels werden mir den Weg nach Olympia bestimmt nicht leicht machen!“

Als nächstes steht für die Kitesurfer die Team-EM am Traunsee (Österreich) an. Hierbei gehen die Sportler nicht als Individual-Athleten an den Start, sondern bilden eine Mannschaft aus einem männlichen und einem weiblichen Teilnehmer: Die Rennen werden als eine Art Staffellauf abgehalten, bei dem zunächst die eine Gruppe (Männer oder Frauen) in einem Massenstart um den Rennkurs fährt und im Anschluss an den Teampartner übergibt. Dieses Wettkampfformat wurde für die Olympischen Spiele 2024 beschlossen und soll nun das erste Mal getestet werden. Es bleibt spannend, welche Nation auch im Team die Nase vorne behält.

Ergebnisse

  • 1. Axel Mazalla (FRA) 1. 1. 1. 1. 1. 1. (3.) 1. (2.)
  • 2. Maxime Nocher (FRA) 3. 3. (12.) 4. 2. 2. (dsq) 2. 1.
  • 3. Connor Bainbridge (GBR) (8.) 8. 8. 6. 5. 7. 7. 3. (dnf)
  • 7. Florian Gruber (GER) 6. 6. 7. 5. 10. (24.) 8. 8. (dnf)
  • 11. Jannis Maus (GER) 12. 12. (dnc) (14.) 14. 9. 9. 10. 5.

Stürmische IDM der Raceboarder

Unter der Leitung des Yachtclub Niedersachsen fanden Anfang Juli am Steinhuder Meer erneut die Int. Deutschen Meisterschaften in der Raceboard-Klasse statt. Auch wenn lange Zeit nicht klar war, ob die Veranstaltung wegen der Coronapandemie stattfinden könnte, waren an den drei Wettfahrttagen schließlich 40 Windsurfer/innen aus ganz Deutschland zu Gast, um ihre erste Regatta in dieser Saison zu surfen.

Während der Freitag für die Surfer noch erträgliche Windbedingungen mit vier Wettfahrten stellte, zogen ab Samstag Windböen mit mehr als 30 Knoten über das Meer, so dass sich das Fahrerfeld in den weiteren fünf Läufen erheblich ausdünnte. Auch Verletzungen an Mensch und Material (Schleuderstürze, gebrochene Masten, zerfetzte Segel) konnten dabei nicht verhindert werden, denn die Boards erreichten teilweise mehr als 50 Stundenkilometer.

Mit sechs ersten und drei zweiten Plätzen gewann der „fliegende“ Engländer Louis Morris (für die Wassersportgemeinschaft in Zülpich startend) souverän diese Meisterschaft. André Hartung aus Nienburg, nach dem ersten Tag führend, kam trotz einer Rückenverrenkung als Vizemeister ins Ziel. Als Gesamtsechster sicherte sich Lars Deiterding aus Barsinghausen den Mastertitel.

Die Windsurfer/innen waren sehr diszipliniert und dankbar für die Umsetzung der Wettkämpfe. Ein Beiprogramm war nicht vorgesehen, die kontaktlose Siegerehrung ebenso eine ungewohnte Erfahrung.

Und doch ist wieder ein Stück Normalität in den Regattaalltag eingezogen. Für die erfolgreiche Durchführung gebührt dem YCN große Anerkennung.

Jochen Bredt

Saisonstart des Europe Team Niedersachsen trotz Corona

Der Saisonstart des Europe Team Niedersachsen verlief aufgrund der Corona Ausnahmesituation in diesem Jahr ganz anders als ursprünglich geplant. Kein Wintertraining, kein Osterurlaub am Gardasee inkl. Torbole Meeting und kein eigenes und internationales Training mit den Skandinaviern. Sämtliche Planungen wurden Woche für Woche neu überdacht und alternative Formate mussten gefunden werden. Dank moderner Techniken gab es statt Wassertraining diverse Workoutsessions mit Nele Söker und Florian Jakobtorweihen. So manche Hängebank wurde in Heimarbeitzur aktiven Beteiligung am Trainingspensum kurzerhand angefertigt. Das taktische Verhalten wurde Dank der VR Inshore E-Sailing App geschult. Eine Truppe von aktiven und ehemaligen Europeseglern traf sich regelmäßig im virtuellen Raum. Dort wurde dann auch die Idee geboren, an der E-Sailing-Bundesliga unter der Flagge des SVH an den Start zu gehen. Mit dem Gesamtrang 27 von 80 teilnehmenden Vereinen und einem 3. Platz beim 4. Spieltag blitzte das Können unserer Segler im nationalen Vergleich auf.Aber nichts geht über das richtige Segeln auf dem Wasser.

Nachdem alle Hafenanlagen im Rahmen des Lockdowns über Ostern tabu waren, konnten die ersten legalen Wasserstunden auf dem Dümmer durch Zuwegung über die öffentlichen Standbereiche gestartet werden. Im Rahmen der geltenden Hygienebestimmungen trafen sich einige Segler mit dem gebotenen Abstand auf dem See und erfreuten sich der wieder gewonnenen Freiheit. Nachdem der Leineweberpokal und diverse Wochenendtrainings abgesagt werden mussten, war der Wunsch auf ein organisiertes Training dann so groß, dass wir über Himmelfahrt (die Segler wären natürlich zu diesem Zeitpunkt lieber in Ribnitz auf der IDJM angetreten) einen ersten Versuch starteten. Gut organisiert und unter Beteiligung der Berliner Europefreunde – die eigentlich an unserem Ostertraining am Gardasee teilnehmen wollten – nahmen 20 jugendliche Segler und diverse Master an dieser Maßnahme teil. Von Leichtwind bis zu sehr herausfordernden Starkwindbedingungen war für jeden der Teilnehmer etwas dabei. Impressionen von dieser Veranstaltung findet man im neu eingerichteten Instagram-Account. Schaut mal vorbei beim „europeteamniedersachsen“ und abonniert diesen. Hier gibt es im Laufe der Saison noch viele interessante Beiträge und Stories. Zu diesem Zeitpunkt lebte noch die Hoffnung auf die diesjährige Euro, leider hat sich dieses Saisonziel zwischenzeitlich auch aufgelöst. Aber es gibt einen Silberstreif am Horizont.

Die erste Europeregatta findet am 20./21.Juni in Berlin statt und am Dümmer wurde ein Ausweichtermin für den abgesagten Haubentaucher gefunden. Am 18./19. Juli würden wir uns über viele Teilnehmer auch aus den Nachbarregionen freuen, zumal wir die Regattabahn exklusiv für die Europes reserviert haben.Im Rahmen der ersten Trainings hat das Regionalteam auch das Konzept der Klassenvereinigung umgesetzt und zwei Jugendsprecher gefunden. Nadja Kopp und Niels Timm werden den Regionalobmann unterstützen und das Netzwerk zu den übrigen Jugendsprechern der anderen Regionen pflegen.Es lebt die Hoffnung auf eine schöne zweite Saisonhälfte mit zahlreichen netten Begegnungen. Bleibt gesund.

Jörg Menke- Regionalobmann Niedersachsen

Erfolgreiches Experiment: Pfingstwettfahrten am Steinhuder Meer

Niedersachsen stand am Pfingstwochenende im Mittelpunkt des deutschen Seglerinteresses, denn auf dem Steinhuder Meer fanden die ersten Ranglisten-Regatten für FDs, O-Jollen, IC-Kanus und Taifune unter strengen Corona-Auflagen statt. 81 Jollen waren am Start. Dass dies so stattfinden konnte, lag einerseits an verständnisvollen Vertretern der niedersächsischen Landesregierung, die eine Ausnahmegenehmigung für diese Wettfahrten erteilten, aber vor allem am ausrichtenden Schaumburg-Lippischen Seglerverein (SLSV) und weiteren Vereinen der Wettfahrtvereinigung Steinhuder Meer, die alle Klassen auf vielen Grundstücken willkommen hiessen.
Wettfahrtleiter Bernd Bühmann und sein Team konnte mit Recht stolz sein, die Regatta unter Coronabedingungen und nicht immer einfachen Windbedingungen so über die Bühne gebracht zu haben.
Im Abschlussbericht heißt es: „Unser besonderer Dank gilt der Unterstützung der WVSTM und der anderen Vereine wie auch dem Seglerverband Niedersachsen für die Fürsprache bei der Erlangung der Genehmigung. Hoch zu bewerten ist das Engagement und der Mut der Region Hannover und der dort handelnden Personen, uns die Freigabe zu erteilen. Hier kann man nicht DANKE genug sagen.“

Natürlich soll der eigentliche Sport bei aller Corona-Diskussion nicht vergessen werden: Die O-Jollen profitierten von der Absage der P-Jollenkreuzer und war mit 42 Startern das größte und qualitativ beste Feld. Nach vier Wettfahrten ging mit Thies Bosch der Sieg zwar in die Niederlande, aber mit Jürgen Alberty (2./SCC), Harry Voss (4./SLSV) und Kay Nickelköppe (6./SLRV) gab es drei TOP TEN Platzierungen.
Die 17 Steinhuder Flying Dutchman Mannschaften konnten nicht verhindern, dass der Sieg an eine (von drei) auswärtigen Mannschaften ging: Dirk Bogumil und Michael Lisken aus Berlin/Rahnsdorf haben hier nicht zum ersten Mal gewonnen.
Die 13 IC Kanus fanden mit Simon Beers aus Flensburg ihren Sieger, auf Silber Axel Bierwagen (YCN) und Bronze Arne Stahl (KSCMa). Bei den Taifunen siegte Claudius Junge aus Preetz.

Tagsüber wurde an Land sehr auf die Einhaltung der Abstandsregeln geachtet, entgegen aller Befürchtungen haben sich alle Segler sehr diszipliniert verhalten und die Abstände, Maskenpflicht, Desinfektion etc. komplett eingehalten. Gespräche unter Seglern waren dennoch möglich.
Ein abendliches Beisammensein war von vornherein ausgeschlossen, um nicht den Verdacht einer Veranstaltung aufkommen zu lassen, die Gastronomie mußte um 22.00 Uhr schließen.

Aufgrund der erfolgreichen Durchführung gab es anschließend von vielen Vereinen und Klassenvereinigungen nicht nur Lob sondern auch Anfragen zum Hygienekonzept, das Bernd Bühmann selbstverständlich und gern zur Verfügung gestellt hat. Sein Tipp: Es muss unbedingt auf die Einhaltung der Verordnungen des jeweiligen Landes oder Bezirks geachtet und ein schlüssiger Hygieneplan erstellt werden. Wichtige Themen sind dabei die Toilettennutzung jeweils nur von einer Person, Einbahnstraßensysteme, Registrierung der Personen etc.

Trotzdem ist mit diesem Sportereignis ein großer Schritt in Richtung Normalität im Segelsport gelungen. Der SLSV wird in dieser Saison noch die IDM der Finn-Dinghys (12.-16.August) und die IDM der O-Jollen (16.-20.September) durchführen.

Jochen Bredt

HAZ-Bericht und Fotos (!) unter:

https://www.sportbuzzer.de/artikel/segeln-regatta-pfingstwettfahren-schaumburg-lippischer-sv-steinhuder-meer/

Neues vom Kadertraining/-trainer

Seit Anfang Mai startet das Kadertraining wieder in Niedersachsen, zunächst erstmal forciert im Einhandbereich mit dem Opti und Laser in Kleingruppen.

Schwerpunkt dabei sind die Landesstützpunkte ZSK (Bad Zwischenahn) und YSTM (Steinhuder Meer), ab nächster Woche kommt dann hoffentlich noch der dritte Landesstützpunkt SVH (Dümmer See) dazu.

Der hauptamtliche Landestrainer Tim Kirchhoff konnte in strahlende Gesichter schauen, als es endlich nach gut 6 Wochen wieder mit dem Wassertraining los ging, er hatte mit Dr. Thomas Gote (1. Vorsitzender) und Katrin Adloff (Sportwart Leistungssegeln im SVN) ein Hygienekonzept für kontaktloses Kadertraining entworfen und in den entsprechenden Landkreisen eingereicht und somit eine Sondergenehmigung bekommen.

Zuvor wurde fast täglich digital an der Fitness und dem Theoriewissen der Kaderathleten gearbeitet.

Mimi Dohle (Foto) von der SVG (Steinhuder Meer) gehört laut Opti-Qualifikationsrangliste übrigens zu den besten drei Mädchen aus Deutschland und ist somit zur Europameisterschaft qualifiziert, ebenso wie Josi Koep vom SVBS (Braunschweig), die auch für den SVN startet. Leider wird die Opti-EM mit großer Wahrscheinlichkeit 2020 nicht stattfinden.

Tim Kirchhoff – Landestrainer

Mein Traum von den Olympischen Spielen – Verschoben!

2020 – das olympische Jahr, oder auch nicht… jetzt, nach Verschiebung der Spiele auf den Zeitraum vom 23. Juli bis 08. August 2021, wohl doch noch ein weiteres vorolympisches Jahr.

Nach meinen 63 Tagen in Australien kehrte ich am 03. März mit meinem 37. Platz bei der Weltmeisterschaft wieder zurück nach Deutschland. Da mein eigentlicher Flug über China auf Grund der Corona-Situation leider nicht wie geplant stattfinden konnte, musste mein neuer Flug über Doha/Qatar gehen. Vorbereitet auf medizinische Kontrollen am Flughafen, konnte ich jedoch ohne weitere Umstände von Papa am Flughafen empfangen werden.

Die Woche zu Hause war dann zwar etwas entspannter, trotzdem gab es genügend Punkte auf der „To-Do-Liste“, die vor Abfahrt zur zweiten, dreimonatigen Etappe der Olympia-Qualifikation abgearbeitet werden sollten. Zwei Segel mussten noch für die Princess Sofia Regatta und die Europameisterschaft mit Segelnummern versehen werden. Kurzfristig stand am Olympia Stützpunkt Niedersachen die, für den Fall der Nominierung in das Olympia Team, obligatorisch vorgeschriebene sportmedizinische Untersuchung nach DOSB Standard auf dem Programm. Nicht so einfach dafür einen Termin zu bekommen, wenn man in Eigenregie und ohne Kaderstatus handeln muss.

Am 10. März machte ich mich dann mit einer SLSV-Clubkameradin als Reisebegleitung auf den Weg nach Mallorca bzw. 1700 km zur Fähre nach Barcelona. Unsere Anreise endete jedoch plötzlich und unerwartet am 12. März, als die Veranstalter die Princess Sophia Regatta (unsere 2. nationale Olympia-Ausscheidung) auf Grund der rasanten Entwicklung der Corona-Situation in Spanien absagen mussten. Als uns diese Nachricht erreichte, hatten wir schon 1480 km hinter uns und drehten stante pede zurück nach Deutschland um.Nach knapp 28 Stunden, einer Gesundheitsabfrage der Bundespolizei an der Grenze und einer Übernachtung in der Nähe von Freiburg kamen wir dann endlich und wohlbehalten wieder zu Hause an.
Auf dem Sofa sitzend, überschlugen sich die weiteren Nachrichten: alle Regatten, national und international, wurden bis auf Weiteres abgesagt oder verschoben und somit auch unsere Ausscheidung für die Olympischen Spiele. In welchem Rahmen die Ausscheidung später fortgeführt wird, ist noch unklar und muss nun von DSV und DOSB abgestimmt werden.
Auf Grund der aktuellen Situation sieht mein Training zurzeit auch ein wenig anders aus als zuvor, mal ganz davon abgesehen, dass ich mich im wichtigen Wassertrainingsblock in Südeuropa zur Vorbereitung auf den Ausscheidungs-Showdown der Europameisterschaft befinden sollte.Das Fitnessstudio in Kiel ist geschlossen und meine Trainingsbase im Kieler Yacht Club/ Strande, sind gesperrt. Aus diesem Grund bin ich nach wie vor bei meinen Eltern und absolviere, den Umständen entsprechend, meine Vorbereitung auf die weitere Saison. Meine Hoffnung war das Ende des Winterfahrverbots zum 20. März auf dem Steinhuder Meer, doch dann wurde der Schaumburg-Lippische Seglerverein zu meinem Bedauern, aber den landesweiten Vorgaben entsprechend, gesperrt.So wird der Laser unterm Carport zur Hängebank umfunktioniert, der Hobbyraum, sowie der Garten zum Gym und mit Hilfe von Mama und Papa wird auf Matratzen im Garten mit meinem Laser „Rollwenden und Halsen auf Pfiff“ trainiert.

Corona verändert, verschiebt und streicht zwar alles Mögliche, aber ganz sicher nicht meinen Traum von den Olympischen Spielen – auch wenn diese nun erst im Jahr 2021 stattfinden werden!
Ich lasse mich nicht unterkriegen und wünsche mir so schnell wie möglich die nächsten Minuten auf dem Wasser herbei!
Ich versuche das Beste aus der jetzigen Situation zu machen und positiv zu bleiben! Was auch immer kommen mag, irgendwann ist diese Corona-Krise vorbei und dann sehen wir uns alle in den Segelclubs und auf dem Wasser wieder!

In diesem Sinne: Bleibt gesund, haltet die Ohren steif und #stayhome!
Eure Pia

Teach the Trainer: Matchrace & Teamrace

Pia Kuhlmann – WM in Australien/Melbourne erfolgreich beendet

Als am Samstag endlich das Charterboot in Empfang genommen werden konnte, wurde erstmal eine zünftige Bootstaufe des Lasers GER 052 auf den Namen „Coolrunnings“ (ganz nach Pias Lieblingsfilm) absolviert. Die Vermessung verlief problemlos, Probesegeln und Praticerace eine Pflicht danach. „Erstes Ziel: Goldkurs statt Golfkurs – sprich erstmal den Cut in die Goldgruppe (erste Hälfte) nach der Qualifikationsserie von 6 Wettfahrten schaffen und dann alles geben“ so Pia.
Die Eröffnungsfeier war schon mal „ziemlich nett“. Es gab einen Snack und ein Getränk, aber sie war von den Teilnehmern wie immer schlecht besucht. Die deutschen Laser Radial Segler waren mit 5 von 8 Seglerinnen noch gut vertreten und Deutschland wurde als eines der „teilnehmer-starken“ Länder besonders erwähnt. Auch ein Funktionär aus Japan für die olympischen Spiele war bei der Zeremonie vor Ort.
Pia begann Ihre Wettfahrtserie in der Gruppenphase mit den Plätzen 14 – 16 – 14 sehr konstant. Am Mittwoch gab es gleich drei Wettfahrten, die Sie mit den Plätzen 27 – 20 – 24 nicht ganz so erfolgreich abschloss. Damit ist Pia aber auf alle Fälle als 39. von 105 Startern aus 36 Nationen im weiteren Verlauf der Veranstaltung in der Goldgruppe qualifiziert. Donnerstag folgten die Plätze 28 – 21 – 46. Am Freitag wurde nur noch eine Wettfahrt absolviert (Platz 26). Damit hat sich Pia auf dem 37. Gesamtrang gesegelt. Blickt man auf die weiteren deutschen Teilnehmer lag Svenja Weger als 13. deutlich voraus, Hannah Anderssohn als 31. und Pauline Liebig als 32. aber in direkter Nähe.