IDJÜM der Teenys / Sailing-Team Weser-Ems räumt ab

Die internationale Deutsche Meisterschaft der Teenys fand in diesem Jahr im Rahmen der Travemünder Woche auf der Ostsee statt. Aus der Leistungsgruppe des Regionalverbandes Weser-Ems hatten sich in diesem Jahr sechs Teams aus Leer, Emden, Langeoog, Stade und Wilhelmshafen qualifiziert. Mit zweimal Silber und einmal Bronze ersegelten sich die jungen Sportler aus der Region Weser-Ems drei von sechs Podiumsplätzen.
Nach der Vermessung startete die IDJüM mit dem obligatorischen Practice Race der Klassenvereinigung. Für die Teams aus dem Nordwesten Deutschlands lief es noch nicht so gut, zu wenig Wind und Welle. Die Leistungsgruppe des Verbandes hatte vorab mit dem Verbandstrainer Siebo Willms ein Wellentraining zwischen Langeoog und Baltrum absolviert, um sich optimal auf die Meisterschaft vorzubereiten.
Der Wetterdienst hatte vorhergesagt, dass ab Donnerstag zu Beginn der Wettkämpfe der Wind zunehmen und auf Nordost drehen würde. An den folgenden vier Tagen waren acht Wettfahrten geplant. Besonders das Slippen der Boote an der Sliprampe erforderte viele Helfer, da bei auflandigem Wind die Welle direkt auf die Küste zulief. Von Anfang an zeigte sich, dass die sechs Teams gut auf die Ostsee vorbereitet waren und mit den täglich steigenden Anforderungen gut klar kamen. Ab Freitag lief es dann richtig gut für Fabius und Julian Müller-Kauter, die ihrer Favoritenrolle auf den Titel des Deutschen Meisters gerecht wurden. Auch die anderen Teams kamen bestens mit den Wellen klar und segelten sich von Wettfahrt zu Wettfahrt weiter nach vorne. Samstag war der richtige Wind mit 5 Bft, und richtige Wellen, 1,5 m bis 2 m, um sich in den Platzierungen weiter nach vorne zu schieben. Der Teeny mit der Nr. 474, gesegelt von Eva Kromminga aus Leer und Lorena Pancratius aus Emden gab vor der ersten Wettfahrt einen Vorschoterwechsel bekannt, da Lorena aus gesundheitlichen Gründen leider abbrechen musste. Zum Glück war die ehemalige Teenyseglerin Fenja Schoof aus Emden vor Ort, sie segelt jetzt die vorolympische Klasse der 420er, ebenfalls in Travemünde. Kurze Meldung beim Wettfahrtkomitee und in der zweiten Wettfahrt war die Nr. 474 mit Fenja wieder auf der Bahn. Nicht nur Fabius und Julian schoben sich weiter nach vorne, auch Lilly und Rosa Vincke vom KSW Wilhelmshafen sowie Anna Hillers aus Pewsum und Vorschoterin Okka Barghorn aus Emden holten einige Plätze auf. Die vorletzte Wettfahrt am Sonntag brachte einen ersten Platz für Fabius und Julian, die damit zwischenzeitlich die Führung übernahmen. Lilly und Rosa aber auch Anna und Okka verbesserten sich ebenfalls in ihrer Wertung. Die letzte Wettfahrt beendeten Julian und Fabius nur mit einem sechsten Platz, so dass sie wieder um einen Platz zurückfielen. Am Ende fehlte nur ein Punkt zum Deutschen Meistertitel, den Mats Ole Krüss und Tobias Ridder aus Schleswig Holstein für sich entschieden. In der U14-Wertung dominierten die Mädchenmannschaften und auch hier ging der Titel nach Schleswig Holstein. Deutsche Vizemeisterinnen wurden aber Lilly und Rosa Vincke vor Anna Hillers und Okka Barghorn mit der Bronzemedaille.
Auf der Travemünder Woche eine Deutsche Meisterschaft zu segeln und dann noch so erfolgreich, das hat schon was. Sei es die Eröffnungsfeier auf der Passat oder die Partymeile auf der Promenade – es ist eine ganz besondere Atmosphäre
Unterstützt wurde der Verbandstrainer des Regionalverbandes Weser-Ems von der Co-Trainerin Talea Willems vom Yachtclub Greetsiel.

Die Ergebnisse des Sailing-Team Weser Ems auf einen Blick:
Deutscher Vizemeister Gesamt: Fabius und Julian Müller-Kauter (SVST)
Deutsche Vizemeisterin U14: Lilly und Rosa Vincke (KSW)
Bronze Medaille: Anna Hiller und Okka Barghorn (WVE)
Platz 17: Eva Kromminga, Lorena Pancratius und Fenja Schoof (SVL)
Platz 24: Finja und Geske Bents (SVL)
Platz 25: Josefine Voget und Hannah Kromminga (WVE)

Siebo Willms

Großes Breitensporttraining mit Schatzsuche auf dem Kleinen Meer

Der Wassersportverein Emden und der Emder Segelverein hatten vom 17. bis 19. Mai zu einem Schnupper- und Umsteiger-Training in den Bootsklassen Opti, Teeny und 420er eingeladen. 25 junge Sportler/innen der Region nahmen dieses Angebot dankend an. Neben den Optis und 420ern sah man auch sechs Teenys auf dem Wasser, und so zeigte sich beim Spitraining oft ein buntes Bild auf der Hieve – wie das Kleine Meer auch genannt wird. Ziel des Landesseglerverbandes als Ausrichter war es, interessierte Jugendliche und Kinder für den Segelsport zu begeistern. Die beiden Trainer – Nele Marie Willms und Detlef Hillers – wurden tatkräftig von den Trainerassistenten des Regionalverbandes Weser-Ems unterstützt. Neben dem Einstieg ins Spisegeln wurden auch die ersten Trapezübungen gemacht. Insgesamt wurde das Ziel, erste Berührungsängste mit der jeweils neuen Bootsklasse zu nehmen, voll erreicht. Das war zum großen Teil ein Verdienst der jungen Trainerassistenten, die mit an Bord waren und einem dadurch das Gefühl der Sicherheit vermittelten. Neben den Zweihandbooten waren auch Optis mit auf dem Wasser, um noch Tipps für die Abschlussregatta zu bekommen. Für diese Boote begann das Training schon am Freitag.

Nele Marie Willms startete am Samstagmorgen mit den Teenys und 420ern, denn das Ziel war, dass alle Boote am Sonntag nach dem Training noch an der Schatzregatta teilnehmen konnten.
Diese Schatzsuche wird immer von Detlef Hillers organisiert und ist das Highlight des Wochenendes. Leider fiel zunächst das Sicherungsboot aus, und es musste kurzfristig für Ersatz gesorgt werden. Zum Glück war das kein Problem, da die Vereine untereinander kooperierten; spontan sprang der Segelwart des ESV – Sven Fischer – ein. Er holte die drei Trainerassistentinnen auf sein Motorboot und legte sich an die Luvbahnmarke. Die Sicherheit auf dem Wasser war gewährleistet und die Regatta konnte starten. Als erstes starteten die Teenys, da sie eine längere Bahn abzusegeln hatten, und dann konnten die Optis zeigen, was sie am Samstag gelernt hatten.

Das ganze Event war wieder ein voller Erfolg und an den steigenden Teilnehmerzahlen sieht man, dass der Segelsport in Ostfriesland immer populärer wird. Ferner zeigt sich, dass der Aufbau von jungen engagierten Trainern über die Schiene der Trainerassistenten langfristig zum Erfolg führt.

Greetsiel 2019 wieder ein voller Erfolg

Auch in diesem Jahr war der wunderschöne Hafen von Greetsiel Treffpunkt für fast 60 junge Segler der ostfriesischen Nordseeküste. Vom Segler-Verband Niedersachsen wurden im Rahmen eines Breitensporttrainings die Trainer Siebo Willms und Detlef Hillers an die Küste entsandt. Schnell zeichnete sich ab, dass die jungen Segler der A-Watt Gemeinschaft in diesem Jahr mehr wollten. Der Wunsch war, dass neben dem klassischen Opti als Jüngstenboot, auch der Focus auf das Zweimannboot Teeny gelegt würde. Der Verbandstrainer Siebo Willms vom Regionalverband Weser-Ems zog daraufhin die Boote der Förder- und Leistungsgruppe des Verbandes zusammen. Insgesamt waren an diesem Wochenende 15 Teenys und über 20 Optis im Einsatz. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl schickte der Regionalverband die Trainerin Nele Willms zur Unterstützung hinzu. Sie wurde zusätzlich von erfahrenen Regattaseglern und ausgebildeten Trainerassistenten ihrer Trainingsgruppe unterstützt. Somit stand jedem Anfänger ein erfahrener Teenysegler zur Seite.
Gestartet wurde das Training schon am Freitag, da die Fährverbindung und die Gezeiten es so vorgaben. Nach Einteilung in die Gruppen Opti-Anfänger (Siebo Willms), Opti-Fortgeschrittene (Detlef Hillers) und Zweihandsegler (Nele Willms) ging es am Samstagmorgen gleich los. Mit 2 bis 3 Bft. und sommerlichen Temperaturen waren die Bedingungen ideal. Während die Opti-Anfänger im Hafenbereich das Segeln auf Kante mit Pinnenausleger trainierten, waren die Opti-Fortgeschrittenen mit Detlef Hillers im Vorhafen beim Regattatraining und Bootshandling. Die Zweihandsegler übten in Richtung Schleuse Trapezsegeln und Spi fahren. Der Abend endete mit einem riesen Badespaß und die drei Trainer setzten sich mit den Vereinstrainern der Inseln auf dem Vereinsschiff des Greetsieler Yachtclubs zum Trainermeeting zusammen.
Der Sonntag startete wie der Samstag. Da es sich aber abzeichnete, dass es ab Mittag sehr böig werden würde, brachen die Optis bei 5 Bft. das Training ab und fuhren zurück in den Hafen. Nun stand das gesamte Hafenbecken den Teenys  zur Verfügung. Die jungen Optisegler stellten sich auf die Brücke und schauten den Teenys zu, wie die Anfänger mit den erfahrenen Trainerassistenten die Boote übers Wasser jagten.
In der Abschlussrunde zeigten sich alle begeistert von dem Wochenende. Es konnte nicht nur Wissen an die jungen Segler vermittelt werden, auch die Trainer und Betreuer haben viel an Information mitgenommen. Das Fazit war, nächstes Jahr gerne wieder. Auf www.segeljugend-weser-ems.de und bei youtube gibt es übrigens den Videoclip Greetsieler Hafenflair.
Martin Hartmann (SVN Lehrwart)

Erfolgreiche Zwischenbilanz bei Meisterschaften

Josi Koep (Seglerverein Braunschweig) Deutschlands Jüngsten-Beste im Opti A

Ein Großteil der ausgerichteten Deutschen Meisterschaften der Saison 2019 sind veranstaltet, und es gab so einige Medaillen sowie gute Platzierungen, die niedersächsische Segler und -seglerinnen mit nach Hause brachten.

Die Optimisten hatten ihre Jüngstenmeisterschaft an den Plauer See gelegt und erwischten eine in ganz Deutschland so windarme Woche, dass nur drei von 12 Wettfahrten in die Wertung kamen. Josi Koep (Seglerverein Braunschweig) ersegelte sich als bestes Mädchen den Titel, der allerdings in Int. Deutsche Jüngsten-Bestenermittlung umbenannt werden mußte. Leon Senftleben (SVGroßenheidorn) als Vierter bei den Jungen konnte sich nur bedingt freuen, denn er hatte in seiner Gruppe bereits die vierte Wettfahrt erfolgreich gesegelt und hätte sich weiter nach vorne geschoben. Insgesamt beteiligten sich 200 Optimisten – Team Niedersachsen machte als viertstärkstes Bundesland auf sich aufmerksam.
Von den Int. Deutschen Jüngstenmeisterschaften der Teeny-Klasse in Travemünde kehrten die Gebrüder Fabius und Julian Müller-Kauter (SVStade) als Vizemeister zurück, Lilly und Roosa Vincke (KSWilhelmshaven) belegten den gleichen Platz in der U14-Wertung, gefolgt von Anna Hillers/Okka Barghoorn (WVElmshorn) auf dem Bronzerang. Batbold Gruner (ZwischenahnerSK) holte an gleichem Ort bei den Int. Deutschen Jüngstenmeisterschaften der Laser 4.7 die Bronzemedaille in der U16-Wertung.
Schon erwähnt waren die Erfolge von Europeseglerin Sophie Menke (SCClarholz) mit ihrem U17-Europameistertitel in Faaborg/Dänemark und der Silbermedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften auf dem Partwitzer See. Larson Schütze (SVH) erreichte bei der gleichen Veranstaltung ebenso den Silberrang in der U17 Wertung.
Herzlichen Glückwunsch allen Nachwuchsseglern und ein Dank für die gute Arbeit von Landestrainer Tim Kirchhoff mit seinem Team.

Auch die Erwachsenen haben gepunktet: Die erfolgsverwöhnten 15qm-P-Jollenkreuzer vom Dümmer und Steinhuder Meer belegten bei ihrer IDM auf dem Schweriner See mit den Mannschaften Jens Dannhus/Eike Lauzsus (SCDümmer) als Zweite und Wilfried Schweer/Olaf Bertallot (Steinhuder Seglervereinigung) als Dritte zwei Podiumsplätze. Trotz schwieriger Windverhältnisse, die letztlich nur fünf Wettfahrten zuließen, ersegelten insgesamt fünf niedersächsische Teams einen TOP10 Platz.

In der Piraten-Klasse konnte Butze Bredt (HYC) als Vorschoter bei Svenja Thoroe (Schilksee) an der Schlei seinen Vorjahressieg zwar nicht wiederholen, landete aber nach sechs Wettfahrten auf einem guten fünften Rang. Mit 57 Mannschaften und vielen jungen Gesichtern zeigte die Klasse ein starkes Lebenszeichen.

In der Conger-Klasse war es der SVN-Präsident Dr. Thomas Gote selbst, der mit Peter Nagel (beide SVHüde) am Steinhuder Meer mit einem vierten Rang knapp am Podest vorbei segelte. Wettfahrtleiter Bernd Bühmann vom ausrichtenden Schaumburg-Lippischen Seglerverein hatte keine Mühe, alle 12 (Kurz-)wettfahrten bei mäßigen bis frischen Winden über die Bühne zu bringen. Neben der erfolgreichen Titelverteidigung durch Frank Schönfeldt/Julius Raithel (Hamburg), sei hier die Teilnahme von Olympiamedaillengewinner Ulli Libor mit Tochter Anna (7.) erwähnt und sein besonderer Vortrag über die Entstehungsgeschichte der Conger-Klasse aus den 60er Jahren – ein emotionaler Höhepunkt im Abendprogramm. Alle 45 Regattateams hatten eine tolle Woche am Steinhuder Meer und mit dem SLSV einen sympatischen und gut organisierten Gastgeber.

Noch im Blick sind die IDJMs der 420er in Warnemünde und der 29er am Ammersee, die zeitgleich Anfang Oktober stattfinden. Ferner beginnen die Europameisterschaften der Piraten in Bayramoglu (Türkei) Mitte September und die O-Jollen Ende September mit ihrer IDM am Ammersee. Der Segelverband Niedersachsen drückt allen Seglern und -seglerinnen für die letzten Saisonhöhepunkte die Daumen.

Sophie Menke neue U17 Jugend-Europameisterin in der Europe

Bei der Jugend-Europameisterschaft der Europeklasse in Faaborg/Dänemark gewann Sophie Menke vom Segler-Club Clarholz e.V. den Titel der U17 Jugend-Europameisterin. Nach zehn Wettfahrten verwies sie die letztjährige Titelverteidigerin Marie Kristine Praest aus Dänemark und die Spanierin Nora Lasurt auf die Plätze. Diese herausragende Leistung war das Ergebnis einer sehr konstanten Leistung bei den unterschiedlichsten Windbedingungen. Während die Konkurrenz sich entweder bei den sechs Leichtwindläufen oder bei den abschließenden Finalwettfahrten mit freigegebenen Pump-Bedingungen ihre Ausrutscher leisteten, hatte Sophie bei allen gewerteten Wettfahrten eine TOP-Ten Platzierung ersegelt.
Mit dieser Leistung kam Sophie zugleich auch in der Gesamtjugendwertung bis 19 Jahre auf den Bronzeplatz von insgesamt 44 Teilnehmerinnen aus acht Nationen. Dies ist das beste deutsche Ergebnis bei den Mädchen seit dem Jahr 2005 in dieser Klasse, die traditionell von den skandinavischen Seglerinnen dominiert wird.
Sophie ist Mitglied des Europe-Teams Niedersachsen, welches am Dümmer unter der Leitung des Headcoaches Fabian Kirchhoff regelmäßig und intensiv trainiert. Dass dieses Team in der deutschen Leistungsspitze der Europes ganz vorne mitmischt, zeigten die fünf Top Ten Platzierungen bei der Deutschen Jugendmeisterschaft über Himmelfahrt am Partwitzer See. Jetzt ist auch international der Durchbruch geschafft. Neben Sophie waren sechs weitere niedersächsische Teammitglieder bei der Europameisterschaft am Start. Insbesondere die weiteren Leistungen bei den Mädchen mit Platz 9 von Nadja Kopp (SCSZ), Platz 20 von Pia Priesmeier (SCED) und Platz 28 von Carolin Wohlers (SVH) lassen für die nächstjährige Jugendeuro im Heimatland an der Müritz auf weitere Erfolge hoffen.

10 Jahre UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer – SVN unterzeichnet Memorandum of Understanding (MoU)

Anlässlich des 10. Jahrestags der Auszeichnung des Wattenmeers als UNESCO-Weltnaturerbe wurde am 30.06.2019 die Hauptveranstaltung in Wilhelmshaven begangen. Zunächst wurde am Südstrand vormittags bei sommerlichen Temperaturen ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten, der bereits von vielen Gästen – unter ihnen die Parlamentarische Staatsekretärin des Bundesumweltministeriums und der niedersächsische Umweltminister, der Bremer Umweltsenator sowie Vertreter aus den Nachbarstaaten Dänemark und den Niederlanden, der norddeutschen Küstenländer und der Leiter der Wattenmeer-Nationalparks – besucht war. Die Südstrand-Promenade mit dem „Wattenmeer Welterbe-Erlebnisfest“ bot mit einem Erlebnismarkt sowohl Produkte aus der Wattenmeer-Region als auch Mitmachspaß für Groß und Klein. Auch Segler aus den Niederlanden waren gekommen.

Bei der Unterzeichnung des Memorandums of Understanding (MoU) zur künftigen Unterstützung des Weltnaturerbes wurde der SVN von der deutschen Vorsitzenden des trilateralen Wadden Sea Board, Prof. Karin Lochte, namentlich erwähnt. Nachdem mehrere Interessengruppen aus der gesamten Wattenmeerregion das MoU unterzeichnet hatten (hier war das Wattenmeerforum für uns Segler tätig geworden), wurde auch der SVN gebeten seine Unterschrift zu leisten (künftig wohl eher eine Aufgabe unseres Dachverbands DSV).

Ergänzend sei noch eine Schiffstour (Soltwaters) und die trilateral organisierte Fahrradsternfahrt hervorzuheben, deren Radler, aus Dänemark und den Niederlanden kommend, in Wilhelmshaven bei heftigem Gegenwind mittags eintrafen und hier ihre Tour beendeten. Die Jubiläums-Tour und das Schlussfest wurden „vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, dem dänischen Ministerium für Umwelt und Lebensmittel, dem niederländischen Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität, dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Projekts PROWAD LINK unterstützt.“ , informierte das trilaterale Wattenmeersekretariat (CWSS). Insgesamt ein gut besuchtes Fest, das mit Vorträgen im benachbarten Wattenmeer-Besucherzentrum ausklang.

Der Nationalpark Wattenmeer macht unter dem Motto „Ein Wattenmeer: Unser Erbe. Unsere Zukunft“ noch bis zum Oktober auf sein Jubiläumsjahr mit einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm auf sich aufmerksam. Einem interessierten Publikum wird dabei die Einzigartigkeit und Bedeutung des Wattenmeers nähergebracht.

Holger Wesemüller – Umweltbeauftragter im Segler-Verband Niedersachsen e.V.

 

Auf dem obigen Gruppenfoto vor dem unterzeichneten Memorandum of Understanding (MoU) sind die wichtigsten Interessenvertreter zusammengekommen, u.a. Prof. Dr. Karin Lochte – Vorsitzende des trilateralen staatlichen Wadden Sea Board (WSB), Carolin Wulke – Tourismusvertreterin Niedersachsen „Die Nordsee GmbH“, Rita Schwarzelühr-Sutter – Parlamentarische Staatssekretärin im BMU, Susanne Gerstner – Landesgeschäftsführerin des BUND Niedersachsen, Preben Friis-Hauge – Vorsitzender des trilateralen Wattenmeerforums (WSF), Dr. Joachim Lohse – Bremer Umweltsenator, Olaf Lies – Niedersächsischer Umweltminister, Peter Südbeck – Wattenmeer-Nationalparkleiter aus Niedersachsen, Detlef Hansen desgl. aus Schleswig-Holstein, Dr. Klaus Janke – desgl. aus Hamburg, Dr. Bettina Taylor (BUND-Expertin Meeresschutz und trilaterale Partnerschaft).

Tag der Niedersachsen 2019 in Wilhelmshaven

Der 150.Geburtstag der Stadt Wilhelmshaven war Anlass genug, den Tag der Niedersachsen Mitte Juni diesen Jahres an die Jadebucht zu vergeben. Der SVN war durch seinen Regionalverband auf der eingerichteten Sportmeile aktiv mit einem Info-Pavillon vor Ort. Der Große Hafen bildete den Schauplatz für eine Kinder- und Jugendregatta.
Im vergangenen Herbst gab es die ersten Gespräche mit dem LSB Niedersachsen (Herrn Carsten Träger), dem örtlichen Stadtsportbund und den Sportvereinen der Stadt Wilhelmshaven. Als Stadt am Meer war frühzeitig klar, dass der Wassersport an diesem Wochenende einen bedeutenden Anteil an der Sportmeile haben sollte. So wurden die weiteren Gespräche in einer separaten Arbeitsgruppe „Wassersport“ durchgeführt. Die örtliche Koordination wurde vom Reviervertreter Segeln übernommen.
Durch den LSB wurde den Vereinen ein Pavillion, eine Bierzeltgarnitur sowie ein Stromanschluss kostenlos zur Verfügung gestellt. Die finanzielle Belastung hielt sich somit für Alle in Grenzen.
Im Rahmen der Reviertagung im Herbst 2018 wurden Ideen gesammelt, die Verbandsaktivitäten und die örtliche Segelszene den Besuchern zu präsentieren.
Auf Anregung eines Tagungsteilnehmers wurde dann durch den Reviervertreter Kontakt mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven aufgenommen, und es konnte ein gelb/oranges Exponat ausgeliehen werden. Hieran konnte man mit Kindern Knoten üben, aber es wurde auch das moderne Regattasegeln anhand des Admiral-Cups bildlich dargestellt. Ergänzt wurde die Thematik durch entsprechende Aufsteller der SVN-Jugend.
Die Kinder und Jugendlichen aus Wilhelmshaven präsentierten sich den Zuschauern im Rahmen einer Segelregatta im Großen Hafen und waren vier Wettfahrten lang für viele Besucher zu sehen. Für die Jugendlichen flossen diese Läufe auch in die Wertung zur Stadtmeisterschaft ein.
Einige der örtlichen Vereine mit ihren „Dickschiffen“ nutzten den Stand des SVN, um sich dort mit bewegten Bildern, Flyern und einer Ausstellungstafel zu präsentieren. Dieses führte dazu, dass der Stand des SVN sich immer wieder zum Treffpunkt der örtlichen Segelszene entwickelte. Als „Jollen-Verein“ hatte der Segel- und Wassersportverein Wilhelmshaven e.V. einen zusätzlichen Pavillion eingerichtet, der ebenfalls auf große Resonanz stieß.

Regionalverband Segeln Weser-Ems e.V.
Reviervertreter Jade – Hans-Jürgen Leiß

SVN in engem Kontakt zum Niedersächsischen Umweltministerium

Trügerische Idylle – Manchmal wird es eng im Haren-Rütenbrock-Kanal

Zum Saisonbeginn gab es nach 2018 eine erneute Gesprächsrunde zwischen dem Segler-Verband Niedersachsen e.V. – vertreten durch den 1. Vorsitzenden Dr. Thomas Gote, den Geschäftsführer Friedhelm Schrader und den Umweltbeauftragten Holger Wesemüller – und dem Niedersächsischen Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Olaf Lies sowie Rudolf Gade (Referat 24 Oberflächen- und Küstengewässer, Meeresschutz). In entspannter Atmosphäre wurden aktuelle für den Wassersport wichtige Themen besprochen, Zuständigkeiten geklärt und die Zusammenarbeit gefördert. Dieser Meinungsaustausch soll künftig einmal im Jahr vor bzw. zu Beginn der Wassersportsaison fortgesetzt werden.

 

Wasserstände und -qualität bei Binnengewässern

Dr. Thomas Gote eröffnete das Gespräch und wies insbesondere auf die Problematik der Wasserstände und Nährstoffeinträge bei den großen Binnenseen (Dümmer, Steinhuder Meer, Zwischenahner Meer) hin. Es gibt am Dümmer zwar Fortschritte, aber alles dauert sehr lange, so dass die Befahrbarkeit oftmals in Frage gestellt ist.

Zu gravierenden Einschränkungen für den Segelsport durch weitere Naturschutzmaßnahmen ist im Ministerium nichts bekannt. Sollen sich weitere Entwicklungen ergeben -z.B. beim Steinhuder Meer- so würden diese sicher die Interessen des Segelsports und des Tourismus berücksichtigen. Wegen der Einzelheiten wurde geraten, darüber mit dem Präsidenten der Region Hannover in Kontakt zu treten.
Wassertourismus nicht ausschließlich Ländersache!
Während der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bei einem Gespräch mit dem SVN am 16. Februar 2016 noch erklärt hatte, Tourismus sei ausschließlich Ländersache, der Bund halte sich da raus, selbst wenn der Bund wie bei der Ems Verursacher der Misere sei. Hier komme er lediglich seiner Verkehrssicherungspflicht nach. Das bedeute, dass er z.B. bei Nebenwasserstrassen marode Schleusen nicht instand halte, sondern lediglich zuschütten lasse (Beispiel Aller). In diesem Zusammenhang wies Friedhelm Schrader darauf hin, dass sich wohl die Auffassungen inzwischen geändert hätten. So habe es erste Gespräche zwischen Spitzenverbänden des Wassersports mit Ferlemann und Ministerialdirektor Reinhard Klingen gegeben, wonach Wassersport und -tourismus künftig gefördert werden und auch Nebenwasserstraßen unterhalten werden sollen. Auch die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in Bonn hat reagiert. Dort existiert nun eine Abteilung U (Umwelt, Technik, Wassertourismus). Minister Lies erklärte, er werde zu den Unterläufen der Flüsse den Bundesminister persönlich anschreiben, ob die Problematik mit der starken Verschlickung der Sportboothäfen künftig von Land u n d Bund gemeinsam angegangen werden könne. Die Schwebstoffgehalte im Wasser der Unterems liegen um das 120-fache höher als in den Flussmündungen von Weser und Elbe, das entspricht einem Trockengewicht von über 100 Gramm an festen Stoffen aus jedem Liter Emswasser. Ansonsten werde weiterhin auf den Einbau einer Sohlschwelle beim Sperrwerk in Gandersum gesetzt. Die Sielhäfen werden weiterhin vom Land geräumt. Der SVN regte an, ggf. auch über einen Schlickfonds ähnlich der Elbe nachzudenken.
Schlickfonds Elbe gilt auch für niedersächsische Vereine
Bei der Gelegenheit trug der SVN die Sorgen niedersächsischer Vereine vor, beim Schlickfonds Elbe nicht berücksichtigt zu werden, weil das Land sich nicht an den Kosten beteilige. Auslöser war der einstimmige Beschluss des Ausschusses für Wirtschaft, Innovation und Medien der Hamburger Bürgerschaft vom 13.03.2019 (unten abgedruckt), wonach u.a. Niedersachsen an die Verpflichtung zur Einzahlung in den Fonds erinnert werden soll. Eine solche Verpflichtung gibt es allerdings nicht, wie der Minister im Nachgang anschließend mitteilen ließ. Der Hamburger Senat habe den Anspruch auch niedersächsischer Häfen bestätigt. Die WSV hat eine Karte herausgegeben, wonach insgesamt 160 Häfen anspruchsberechtigt sind.
Keine Elbvertiefung auf 1,40 m in den Elbtalauen
Hierzu erklärte Minister Lies, dass es eine solche Vertiefung auf nds. Seite nicht geben werde und verwies auf das Gesamtkonzept Elbe, das strategische Konzept für die Entwicklung der deutschen Binnenelbe und ihrer Auen, das gemeinsam vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BVMI) und dem Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU) entwickelt wurde. Hierbei solle man den Passus zur Niedrigwasseroptimierung beachten.
Sedimentmanagement in Ästuaren und Wattenmeer, seeseitiger Schutz des Wattenmeeres, Befahrensregelung
Hier werde bereits mit den Niederlanden im Zuge der Ems bilateral zusammengearbeitet, der Minister zeigte sich auch für eine trilaterale Zusammenarbeit aufgeschlossen. Zu der schon jahrelang auf Eis liegenden Novellierung der Befahrens-Verordnung Wattenmeer, die von den Ländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg vorbereitet und dem BVMI vorgelegt wurde, will der Minister noch einmal persönlich beim Bundesverkehrsminister vorstellig werden.
Wegen der immer wieder vorkommenden Havarien ist ein besserer seeseitiger Schutz der Küste anzustreben, der das gesamte Weltnaturerbe Wattenmeer einschließt. Hier ist nicht nur der Bund gefordert, auch trilateral könnte etwas geschehen, indem z. B. das PSSA Wattenmeer mit klaren Regeln ausgestattet in die südliche Nordsee(Shipping on the Southern North Sea) ausgedehnt wird.
Das Land wird das trilaterale Partnerschaftszentrum in Wilhelmshaven weiterhin unterstützen und sich auch für eine trilaterale Wadden Sea Fondation einsetzen. Der Minister empfiehlt dem SVN das vorliegende Memorandum of Understanding (MoU) mit zu unterzeichnen und über das Wadden Sea Forum (WSF) bei der trilateralen Netzwerkarbeit mitzuwirken. Der SVN hat dies in der letzten Vorstandssitzung so beraten und beschlossen.
Diverses
Für eine (auch mobile) Pilot-Bootswaschanlage schlug Minister Lies vor, dass sich ein antragstellender Verein an die Bingo-Lotterie wenden solle. Er werde eine solche Initiative unterstützen. Der SVN unterstützt ebenfalls eine solche Idee, kann sich aber nicht finanziell engagieren.
Zum Schluss wies F. Schrader noch auf den schlechten Zustand des Haren-Rütenbrock-Kanals hin, einer wichtigen Verbindung zwischen der Ems und den Niederlanden. Dieser ist aufgrund des Gehölzaufwuchses nur noch halbseitig befahrbar. Der Minister sagte eine Prüfung zu.
Einstimmiger Beschluss des Ausschusses für Wirtschaft, Innovation und Medien der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, über die Drucksache 21/15614: Stiftung Elbefonds – Hindernisse beseitigen, Kapital nutzen – vom 13.03.2019:
Der Senat wird ersucht,
•    festzustellen, wie die Voraussetzungen nach § 14 des Gesetzes zur Errichtung der Stiftung Elbefonds zur Ausschüttung der Fördermittel so zu erfüllen sind, dass eine möglichst kurzfristige und bedarfsgerechte Ausschüttung möglich ist. Der Stiftung ist eine entsprechende Mitteilung zu machen,
•    sich dafür einzusetzen, dass auch Schleswig-Holstein und Niedersachsen ihre Zusagen einlösen und sich an der Stiftung beteiligen,
•    der Bürgerschaft bis zum 31.07.2019 darüber zu berichten.
Ein Bericht von Friedhelm Schrader

Volker Radtke ist tot

Die niedersächsischen Segler trauern um den Ehrenvorsitzenden des Segler-Verbandes Niedersachsen

Volker Radtke geht von Bord des Segler – Verband Niedersachsen.

Nach 20 Jahren im Vorstand, langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorsitzender, gleichzeitig 18 Jahre Mitglied des DSV Seglerrates ist Volker am 08.04.2019 im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben und hinterlässt eine große Lücke. Weiterlesen