Stiftung Elbefonds zahlt erstmalig Fördergelder aus

Nach endgültigen Genehmigungen der Elbvertiefung vom Frühjahr 2020 konnte nun die Stiftung Elbefonds tätig werden: Von über 68 Vereinen, die in der Hafendatenbank gemeldet sind, haben 22 Vereine einen Antrag auf Unterstützung der Baggerkosten durch die Elbvertiefung beantragt. Max. 30% der entstandenen Baggerkosten sind lt. Vergaberichtlinien förderungswürdig.
Von den beantragten Vereinen konnten 20 Anträge durch den Vergabeausschuss geprüft werden, zwei Vereine waren nicht berechtigt. Förderungen werden an die 13 Vereine in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ausgezahlt, die die geforderten Unterlagen vollständig eingereicht hatten.
Der Vergabeausschuss – unter Vorsitz von Staatsrat a.D. Karl Schwinke – hat nach Prüfung der Anträge eine Summe von über 53.000 € bewilligt und an die Vereine ausgezahlt.
Zu den Vereinen gehören auch sechs Vereine dem Segler-Verband Niedersachsen an, die mit ca. 18.000 € gefördert worden sind.

Für 2021 besteht erneut die Möglichkeit, Anträge an die Stiftung Elbefonds zu stellen (Abgabefrist ist der 30.November 2020). Alles zum Verfahren und den Richtlinien findet Ihr auf der Internetseite:

www.maritime-elbe.de

Detlef Lohse
SVN-Schriftwart

Trainingswoche statt Opticamp in Cuxhaven

Grundsteinlegung für neues Vereinsheim beim WSV Luv up Jemgum

Am 9. Juli fand am Hafen in Jemgum die feierliche Grundsteinlegung für das neue Vereinsheim des WSV Luv up Jemgum statt. Wie so viele Veranstaltungen derzeit konnte die Zeremonie nur in kleinem Rahmen stattfinden. Trotz der widrigen Umstände und des durchwachsenen Wetters hatten sich mehr als 20 geladene Gäste zusammengefunden, um dabei zu sein, als eine „Zeitkapsel“ in die Außenwand des neuen Gebäudes eingemauert wurde.

Jutta Simmering, die 1. Vorsitzende des Luv up, hatte diese vorher mit einem Vereinsstander, einem Bauplan, einigen Geldmünzen, einer aktuellen Tageszeitung und dem Schlüssel des mittlerweile abgerissenen alten Vereinsheims gefüllt. Letzteren hatte sie aus nostalgischen Gründen bis zu diesem Zeitpunkt noch an ihrem Schlüsselbund getragen. Schließlich war das 1958 errichtete und mehrfach vergrößerte „Bootshaus“ über 60 Jahre lang Dreh- und Angelpunkt des Vereinslebens des 1912 gegründeten Segelvereins gewesen.

In den letzten knapp 25 Jahren waren die Vereinsmitglieder und Gäste vom Ehepaar Kuper bewirtet worden. Ihnen war es gelungen, die kleine Speisegaststätte an der Ems zu einem begehrten Ausflugsziel für Segler, Radtouristen aber vor allem auch für die Dorfbewohner Jemgums zu machen. So erklärt es sich auch, dass der Neubau nicht aus Mitteln der Sportstättenförderung, sondern der Dorfentwicklung gefördert wird.
Dies griff auch der Bundestagsabgeordnete Markus Paschke (SPD), selbst Segler, in einer kurzen Ansprache auf. Er bezeichnete das Vorhaben als wichtiges Projekt für den Verein, die Gemeinde aber auch für den Tourismus an der Ems. Wenn die Probleme mit der Verschlickung gelöst und der Nachholbedarf bei der Infrastruktur aufgeholt würden, sehe er ein riesiges Potenzial für dieses Revier.

Thomas Gote, 1. Vorsitzender des Segler-Verbandes Niedersachsen, war gerne der Einladung zur Grundsteinlegung gefolgt. Er war extra schon einen Tag zuvor mit dem Wohnmobil angereist, um genügend Zeit zu haben, den Luv up, der Mitglied in seinem Verband ist, besser kennenlernen zu können. Der Verein sei ihm schon vorher bei Verbandstagen als besonders aktiv aufgefallen, berichtete er in seinem Grußwort. Es käme nicht oft vor, dass ein Vorstand sich so erfolgreich durch die Tücken von Genehmigungsverfahren und Förderanträgen manövriere, lobte er Jutta Simmering und ihren Bruder Frank.

Zum Abschluss der Rede der 1. Vorsitzenden, in der sie den nervenaufreibenden Planungsprozess, aber auch die schönen Momente aufzählte und ein wenig über die Philosophie der Tradition zur Grundsteinlegung berichtete, forderte Jutta Simmering den Bürgermeister der Gemeinde Jemgum – Hans-Peter Heikens – auf, gemeinsam mit ihr die Zeitkapsel in die Mauern des Vereinshauses einzubetonieren.
Herr Heikens, der als Jugendlicher selbst Mitglied des Segelvereins war, ergriff zuvor noch das Wort und verglich das ganze Prozedere vom ersten Antrag auf Förderung, über die Bauleitplanung bis zur Grundsteinlegung mit einer schwierigen Regatta. Die Vorstartphase war spannend, die Kreuz zur Luv-Tonne war mühsam und aufreibend, aber nun sei der größte Teil geschafft und das Ziel in Sicht. Eine komplette Schubkarre Zement musste verarbeitet werden. Nachdem der Bürgermeister und die 1. Vorsitzende die Hälfte geschafft hatten, holten sie den kompletten Vorstand dazu, so dass alle am Werk beteiligt waren.

Anschließend wurde mit einem Gläschen Sekt und etwas Fingerfood unter freiem Himmel das Geschehen abgerundet.

Frank Simmering (2.Vorsitzender)

50 Jahre Segler-Vereinigung Seeburger See e.V.

Was für ein tolles Gefühl, dass es unseren Verein nun schon so lange gibt. Immer haben sich begeisterte Segler gefunden, die mit Leuten aus der Region gemeinsam den Weg zum Segeln auf dem Seeburger See – dem Auge des Eichsfelds – geebnet haben.

In den 60er Jahren ließen ein paar Segler beim Anglersteg ihre Boote ins Wasser und einigten sich mit der Seepächterin und Berufsfischerin über die Bedingungen fürs Segeln. Durch die geografische Lage wehte ein für Segler bestens geeigneter Wind. Schon damals wurde für Regatten hart trainiert.

Ende der 60er Jahre zog sich die Fischerei zurück und es entstand die Idee, den See in ein Naturschutzgebiet zu verwandeln. Es bestand akuter Handlungsbedarf zur Vereinsgründung. Die Satzung und das Logo wurden auf der Gründungsveranstaltung am 5. September 1970 in der Cafeteria des Supermarktes Bono dem Kreis der künftigen Mitglieder vorgestellt und verabschiedet. Unser Verein wurde ins Vereinsregister eingetragen und in der Satzung als Zweck neben der Freizeitsegelei gleich der Wettsegelgedanke mit aufgenommen. Da der Platz neben der Fischereihütte zu klein war, wurde uns eine feuchte Wiese mit Seezugang angeboten, groß genug, um den kurzen Feststeg mit einem Schwimmsteg zu erweitern. Vorgesehen war auch zügig einen Geräteschuppen zu bauen, unsere jetzige „Vereinshütte“.

Mitte der 70er Jahre entwickelte sich trotz einer neuen Naturschutzordnung die sportliche Seite des Vereins prächtig. Die Reduzierung der Klassen auf Optis, 420er, 470er und 505er erlaubte Clubregatten mit Wettkämpfen in Klassen. Die Seeburger 505er Segler waren zu dieser Zeit auf vielen int. Regatten unterwegs und in ganz Deutschland bekannt.

Seit Gründung gab es im Verein immer eine lebendige Jugendszene mit einzelnen herausragenden Optiseglern. Unvergessen ist der Teamerfolg, den renommierten „Opti-Teller“ vom Steinhuder Meer nach Seeburg zu entführen. Unsere Optisegler nahmen als Landeskadersegler an int. Jüngstenmeisterschaften teil.

Dem SVSS wurde von der Wettsegelgemeinschaft Südniedersachsen die Durchführung verschiedener RL-Regatten übertragen, so der landesweit bekannte Eichsfeldpokal für 420er und 470er oder der Graf-Isang-Cup für Teenies und 420er (seit 2007). Ein Highlight aus 2014 war die Landesjüngstenmeisterschaft der Teenies.

Seit Anfang der 90er Jahre setzte der SVSS auf die neue Zweihand-Jüngstenjolle Teeny. Jetzt konnten Kinder auch gemeinsam mit Spi und Trapez segeln. Durch Vereinsspenden wuchs die Flotte schnell auf fünf Boote. 2011 kamen die Deutschen Jüngstenmeister sowie U14 Meister vom Seeburger See – ein herausragendes Ereignis in unserer Vereinsgeschichte. In den Folgejahren gab es noch zwei Vize-Meistertitel und danach 2 weitere Meistertitel. Diese Teenysegler stiegen dann begeistert in den 420er um und besuchten hochkarätige Events wie die Kieler Woche und IDMs.

Nach der Jahrtausendwende gab es über viele Jahre für die jugendlichen Segler die tolle Sommerfreizeit an der Schlei. 2019 wurde diese für alle Mitglieder mit vielen unterschiedlichen Booten erweitert.

In eine moderne Richtung entwickelte sich der Verein durch die Einführung des 29er Skiffs. Das Segeln mit dem großen Gennaker ist Freude pur und Dank der Spende eines Clubmitglieds haben wir jetzt schon drei Schiffe.

Im Jubiläumsjahr sind viele Aktionen am und auf dem Seeburger See geplant, z.B. am 29./30. August eine Regatta mit Gästen und Schnuppersegeln. Wir werden sehen, was mit Corona möglich ist. Nach 49 Jahren musste das Ansegeln als Veranstaltung erstmals ausfallen, Segeln war dank unseres 1.Vorsitzenden trotzdem erlaubt.

Birgit Henke (SVSS Pressewartin)

50 Jahre Altländer Yachtclub e.V.

50 Jahre Artlenburger Segelgemeinschaft e.V.

Wie idyllisch das Artlenburger Brack gelegen ist – eine kleine Ausbuchtung am linken Elbufer bei km 573,85 zwischen Lauenburg und Geesthacht – kann man am besten aus der Luft erkennen. Als erster Segelverein in dieser Region hat sich die Artlenburger Segelgemeinschaft am 18.03.1970 gegründet. Wenige Jahre später konnte das Gelände im Brack bezogen werden. Die damaligen Mitglieder waren sich für keine Arbeiten zu schade und legten Schwimmstege für 25 Boote und weitere Gastlieger an – zunächst aus Holz, später in Alu – und bewältigten auch das Auffüllen des Vereinsgeländes in Eigenregie.

Das Heimatrevier ist die Oberelbe zwischen der Lauenburger Brücke und der Schleuse Geesthacht, das sind immerhin 15 tidenfreie Flusskilometer. Wer größere Törns vor hat, kann sich für die Ostsee über den Elbe-Lübeck-Kanal oder für die Nordsee bzw. den Nord-Ostsee-Kanal über die Staustufe Geesthacht entscheiden.

Bis heute hat der Verein aufgrund seiner begrenzten Kapazitäten einen sehr familiären Charakter bewahrt. Hans Joachim Quitt führte mit seiner Frau die Geschicke des Vereins über 30 Jahre lang als erster Vorsitzender, das ein oder andere Vereinsvergnügen (Sommerfest, Labskausessen, Bilgensuppe, Kniffel- und Grünkohlabend, Dia- und Filmabende) sowie gemeinsame Aktivitäten (Pfingstfahrt, Ausrichtung Jugendregatta) werden auch heute noch gepflegt.

Aufgrund der besonderen Situation, von den Launen eines Flusses abhängig zu sein, kommen auf die ASG Mitglieder besondere Herausforderungen zu: Die beiden Aufenthaltswagen, die das traditionelle Clubhaus ersetzen, müssen auf dem Vereinsgelände jedes Jahr neu aufgestellt und zum Saisonende abtransportiert werden, ebenso die Schwimmstege. Die Frühjahrshochwasser, die schon so manches Ansegeln und Anmotoren haben ausfallen lassen, bedeuten genauso Einschränkungen bei der Ausübung des Segel- und Motorbootsports wie niedrige Wasserstände verbunden mit geringen Hafentiefen und Versandungsgefahr. Beim schweren Hochwassern wie 1986, 2002, 2006, 2010, 2013 sind dann in kürzester Zeit alle Boote und Wagen abzutransportieren. Seit einigen Jahren wird die Hafeneinfahrt, wenn notwendig, seitens der Gemeinde ausgebaggert. Die Betonnung der Hafeneinfahrt weist den sicheren Weg in das Artlenburger Brack, was auch von Booten mit 1,8m Tiefgang angelaufen werden kann.

In den ASG Reihen gibt es auch drei Weltumsegler. Das Boot einer der Weltumsegler, ein Gründungsmitglied des Vereins, hat heute sein Schiff auf Tahiti liegen.

Jürgen Ostrowitzki, aktueller erster Vorsitzender seit 2017, berichtet, dass die Vorstandsarbeit mit den Mitgliedern, der Gemeinde Artlenburg und anderen Sportvereinen sachlich und harmonisch verläuft und jede Menge Spaß macht. Die Arbeit der Mitglieder bei Pflege und Unterhaltung der Clubanlage zahle sich aus. Die Anlage des ASG sei „gut in Schuss“. Die für den 23.Mai 2020 angesetzte Jubiläumsfeier ist coronabedingt erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Der SVN wünscht den ASG Mitgliedern noch viele schöne Jahre in der Artlenburger Brack.

Jochen Bredt

Jubiläen 2020

Gleich neun niedersächsische Segelvereine feiern in diesem Jahr ein Jubiläum.

Dabei kann vor allem der Oldenburger Yacht-Club e.V. auf eine besonders lange Vereinshistorie zurückblicken. 1920 gegründet feiert er nun seinen 100. Geburtstag. Der Vorstand des Segler-Verbandes Niedersachsen gratuliert herzlich zu diesem besonderen Jubiläum. 

Ihr 50-jähriges Bestehen feiern 2020 der/die
• Altländer Yachtclub e.V.
• Artlenburger Segelgemeinschaft e.V.
• Segler-Vereinigung Seeburger See e.V.
• Wassersportgemeinschaft Fliegerhorst Wunstorf e.V.
• Wassersportverein Burkana e.V. Borkum
• Yacht-Club Unterems e.V.

Ihr 25-jähriges Bestehen feiert ebenso der Segelsportclub Bad Zwischenahn e.V.

Auch Ihnen einen herzlichen Glückwunsch zu diesem Geburtstag.

Niedersächsische Vereine für erfolgreiche Ausbildung ausgezeichnet

Im Rahmen seiner Initiative „Gemeinschaftsprojekt Vereinsausbildung“ zeichnete der DSV in diesem Jahr auf seinem Seglertag in Hamburg insgesamt 44 Mitgliedsvereine für ihre besonders hochwertige Ausbildung aus. Bis zum 31.7. konnten Vereine ihren Bewerbungsbogen einreichen und dabei zurückliegende Maßnahmen und Qualifikationen benennen. Zur Ausbildung zählte dabei neben dem direkten Vereinsangebot wie Jugendtraining oder Führerscheinkurse auch das mittelbare Engagement eines Vereins, wie z.B. das Entsenden von Mitgliedern zu externen Fortbildungen. Kleinere Vereine hatten dabei die gleiche Chance auf die Auszeichnung, weil bei der Bewertung die Aktivitäten im Verhältnis zur Größe des Vereins gesetzt wurde. Seit 2007 wird diese Maßnahme alle zwei Jahre durchgeführt.

Folgende Vereine erhielten beim Deutschen Seglertag 2019 die Auszeichnung für herausragende Ausbildung

  • Northeimer Segelclub e.V. (N.117) – schon zum siebten Mal in Folge –
  • Segel-Club Sarstedt e.V. (N.135)
  • Segelverein Speichersee Emsland e.V. (N.174)
  • Segler-Verein Braunschweig e.V. (N.072)
  • Turnklub Jahn Sarstedt e.V. (N.151)
  • Wassersportverein “Luv-Up” Jemgum e.V. (N.025)

Die Clubs erhielten eine DSV-Plakette, eine Urkunde sowie eine Flagge. Mit dieser Auszeichnung können die Vereine ab sofort einfacher neue Mitglieder werben, aber auch bei potentiellen Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung selbstbewusster auftreten.

Herzlichen Glückwunsch !