Neben dem Landeskader der Teenys nutzten auch die 420er-Segler des Sailing Team Weser-Ems die Möglichkeit unter strengen Coronaauflagen das erste große Training auf Langeoog aus. Durch Unterstützung des Jugendgästehaus Lemgo, welches die Beherbergung der Kinder und Jugendlichen übernahm und der wohlwollenden Zustimmung der Landkreise Wittmund und Aurich sowie der Gemeinde Langeoog war zum ersten Mal seit langem ein großes Trainingslager für die Segler möglich. Eine Auflage war ein sinnvolle Teststrategie bei Abfahrt vom Festland, auf Langeoog und bei Ankunft am Festland.
Unter großer Vorfreude begann das Training am Donnerstagmorgen im Yachtclub Accumersiel e.V., wo die erste Testung durch Frau Dr. Valerie Grave vollzogen wurde. Nachdem bekannt war, dass sowohl die Segler/innen, als auch die Trainer und Begleitperson alle negativ waren, ging es passend zur Tide raus auf die Nordsee für die erste Etappe von Accumersiel nach Langeoog. Einige Segler hatten diese Strecke schon einmal gefahren, für die meisten war es aber eine spannende, neue Erfahrung, nicht auf einem Binnensee, sondern auf der offenen Nordsee zu segeln. Der Wind stand gut und auf der Kreuz ging es bis vor Langeoog mit viel Staunen und den ersten Seehund-Sichtungen.
Nach einem anstrengenden ersten Tag folgten zwei weitere Trainingstage im Seegatt Accumer Ee vor Baltrum und im Watt vor Langeoog.
Der Segelverein Langeoog stellte extra einen Teil des Steges zur Verfügung, damit die Boote in den kommenden Tagen dort liegen konnten. Nach dem Festmachen ging es mit dem Fahrrad ins Jugendgästehaus Lemgo. Hier wurde der Nachwuchs schon von Rainer Adelmund erwartet, der extra für diese Gruppe das Haus geöffnet hatte. Abendessen gab es dann teamweise im Seglerheim Kajüte am Hafen.
Am Freitag hatten die Segler bei aufklarendem Wetter und guten Windverhältnissen die Möglichkeit an Langeoog vorbei bis kurz vor Baltrum zu kreuzen. Dabei warfen sie durch das Seegatt zwischen den zwei Inseln einen Blick auf die freie Nordsee, ohne Land in Sicht. Dabei machten sie auch Bekanntschaft mit dem starken Strom, der aufgrund der Tiede vorherrscht. So fuhren sie mit voller Geschwindigkeit durch das Wasser und wunderten sich doch, warum sie scheinbar nicht vorankamen, wenn sie an Land und auf die Fahrwassertonnen guckten.
Die Nachmittagseinheit wurde Richtung Ostende der Insel verlegt, da dort durch das flache Gewässer fast keine Strömung zu spüren waren. Sieben 420er und vier Teeny Teams kämpften den ganzen Nachmittag vor der idyllischen Kulisse von Langeoog um die ersten Plätze auf dem von den Trainern ausgelegten Regattakurs.
Die sieben 420er wurden von Nele Marie Willms, der 420er Trainerin des Sailing Team Weser-Ems, betreut, die hierbei von Helge Bents, dem Trainer des SV Langeoog unterstützt wurde. Die vier Boote des Teeny-Landeskader des SVN wurden von dem Landeskadertrainer Siebo Willms trainiert. Mit an Bord war die Borkumer Trainerin Susanne Nolte. Insgesamt begaben sich elf Jollen und drei Motorboote ins Seegatt und trainierten dort Wellensegeln.
Der Samstagmorgen begann für die Jugendlichen mit einem weiteren Test, um zu garantieren, dass alle Segler und Trainer ohne Corona an- und abgereist waren. Hierfür stellte sich das Testzentrum Langeoog zur Verfügung, die extra eine Stunde früher aufmachten, um den Seglern eine stressfreie Testung zu garantieren. Durch den Einsatz von sowohl dem Testzentrum, dat Langeooger Radhuis, dem Seglerheim Kajüte, als auch dem Haus Lemgo fühlte man sich auf der Insel wieder sehr willkommen und gut untergebracht.
Nach dem Test ging es für die Segler weiter zum Hafen, wo sie mit totaler Windstille enttäuscht wurden. So war die Vormittagseinheit durch Knotenkunde und Theorie geprägt. Zum Mittag kam aber der Wind wieder und die Segler/innen gingen ein weiteres Mal Richtung Ostende raus, um Starts und Wettkampftaktik zu trainieren.
Sonntag hieß es dann wieder Abschied nehmen von Langeoog und die Teams brachen nach ein paar Runden vor Langeoog wieder auf in Richtung Accumersiel. Leider erwischte sie mitten auf dem Weg eine Flaute und die Trainer mussten sie das letzte Stück mitnehmen, da sie sonst vom Strom weggetrieben worden wären. Als sie dann im Hafen ankamen, warteten schon die gespannten Eltern auf sie.
Was man bei der Nachbesprechung und beim Abbauen hören konnte, waren viele Geschichten über die Erlebnisse des Wochenendes, über Seehund-Sichtungen und über die Langeooger Strände. Für die jungen Sportler ist es immer wieder ein riesiges Abenteuer im Weltkulturerbe Wattenmeer segeln zu dürfen. Das Zusammenspiel der Gezeiten mit dem Wind ist ebenso eine Herausforderung und verlangt viel Können, Disziplin und Seemannschaft von allen.
Siebo Willms