Fünfzig Jahre Olympiazentrum Kiel und eine Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft der 10 Jugendbootsklassen ließen erahnen, dass auf der Kieler Förde ein Event der Superlative stattfinden würde. Es war das zweite Segelgroßereignis vor Kiel Schilksee in diesem Jahr. Über 300 ehrenamtliche Helfer auf sieben Wettkampfbahnen sorgten für einen reibungslosen Regattabetrieb unter optimalen Bedingungen.
Der Niedersachsenkader der Teenys war insgesamt mit 4 Booten vertreten.
Der niedersächsische Landestrainer hatte den Landeskader schon am Montag zum Vortraining eingeladen. Mit Jona Lotta Hahn und Svea van Raden war es ihm möglich ein Favoritenteam aufzubauen. Die gesamte Saison ließen die beiden bei der ein oder anderen Regatta schon einmal ihr Potenzial aufblitzen. Auf der Deutschen Meisterschaft gelang ihnen dann die Punktlandung. Schon am Donnerstag, beim Practice Race der Klassenvereinigung, bewiesen Jona und Svea, dass sie in diesem Jahr Chancen auf den Titel hatten.
Die vier Tage Vorbereitung auf dem Ostseerevier zeigten schon am Freitag beim Start in die Wettfahrten, dass es gut investierte Zeit war. Mit den Ergebnissen 1, 4, 1 setzten sie sich sofort an die Spitze des Feldes und übernahmen das gelbe Trikot des führenden Teams.
Am Samstag änderten sich die Wetter- und Wellenbedingungen auf der Kieler Förde und nach nicht ganz so gelungenen Starts musste sich das Team wieder nach vorne arbeiten. Kiel ist für seine sehr langen Bahnen bekannt und das gibt den Seglern die Möglichkeit, durch sauberes konzentriertes Segeln noch Plätze gut zu machen. Mit den Plätzen 6, 3, 3 hielten sie aber ihren Platz in der Wertung und durften am Sonntag wieder mit dem gelben Trikot starten. Mit zwei Tagessiegen und einen dritten Platz bauten sie sich einen komfortablen Vorsprung auf. Somit war klar, dass sie auch am Montag im gelben Trikot starten würden. Ein Wehmutstropfen war eine Prozentstrafe von 5 % für einen falschen Schäkel am Boot, der bei der Vermessung nicht aufgefallen war. Besonders bedauerlich, da Siebo Willms nicht nur als Landestrainer vor Ort war, sondern auch im Technischen Komitee der Wettfahrtleitung der 420er und Teeny. Verständlicherweise durfte er aber die Boote des Niedersachsen-Kaders nicht vermessen.
Am Montag motivierte der Landestrainer das Team heute alles Save zu machen und nochmal alles zu geben. Mit einem 2. und einen hervorragenden 1. Platz bauten sie ihren Vorsprung weiter aus. Bei dem Platz 6 in der 3. Wettfahrt merkte man ihnen an, dass jetzt die Anspannung von ihnen gefallen war. Der Punktevorsprung betrug jetzt über 15 Punkte und man konnte dem letzten Wettfahrtag mit nur zwei Wettfahrten, gelassen entgegensehen.
In der Nacht hatte sich die Wetterlage total geändert und der Dienstag startete nicht mit der Flagge Delta, dem Signal zum Auslaufen, sondern mit AP der Flagge für Startverschiebung. Auch wurden die Bahnen von Juliet nach India getauscht. Also nicht mehr bis hinter den Leuchtturm, sondern mehr ich der Bucht vor Schilksee. Man wollte den Anfahrtsweg so kurz wie möglich halten, denn zur Bahn Juliet mussten die Boote eine halbe Stunde mit den Trainerbooten geschleppt werden. Da die Windrichtung sehr variabel war, konnte keine Bahn ausgelegt werden und die logische Konsequenz war dann das AP über Alpha gesetzt wurde. Heute keine Wettfahrt mehr. Jona und Svea waren nicht wirklich enttäuscht, obwohl sie doch noch gerne rausgefahren wären. Es fühlt sich doch noch anders an, wenn man in der letzten Wettfahrt als Deutscher Meister über die Ziellinie fährt oder man an Land sitzt und es abwartet.
Ganz anders war es für Sophie Hillers und Marlene Voget. Sie waren punktgleich mit Lotte Marie Kirchesch und Mina Tratar und wollten am letzten Wettfahrttag noch einmal alles geben. Alle Wettfahrttage hatten sie eine konstant gute Leistung gezeigt und oft Nervenstärke bewiesen. Leider bekamen sie nicht mehr die Chance, Deutsche U14 Meisterinnen zu werden. Der Landestrainer tröstete sie damit, das nächstes Jahr ihr Jahr ist.
Wir gratulieren Jona Lotta Hahn und Svea van Raden (SVSE) zum Gewinn der Deutschen Jugendmeisterschaft und Sophie Hillers und Marlene Voget (WVE) zum Gewinn der Vizemeisterschaft in der U14 Wertung.