Insgesamt 19 Teams nahmen an der ersten mehrtägigen offenen Europameisterschaft im Kiterace-Mixed-Team-Relay am österreichischen Traunsee teil und zeigten der Welt, wie spannend und schnell ein olympischer Segelwettkampf sein kann. Die für 2024 in den olympischen Spielen aufgenommene Sportart Kiterace-Team-Relay feierte ihr Debüt vor der erstaunlichen Kulisse des 1691m hohen Traunsteins und beeindruckte sowohl außenstehende Zuschauer als auch Wettkampfleiter, Trainer und Teilnehmer.
Bei diesem neuartigen Format, dem Team-Relay, handelt es sich um eine Art Staffellauf, bei der nacheinander beide Partner aus einem Team einen Rundkurs absolvieren und so eine gemeinsame Wertung erzielen. Das aus Mann und Frau bestehende Team schickt somit zuerst Teampartner A ins Rennen, welcher in einem Gruppenstart einen Kurs umrunden muss und anschließend an der Wechsellinie an den Teampartner B übergibt. Gejagt von den anderen Teilnehmern muss dieser Partner nun die Position halten oder im besten Falle verbessern, um so den Sieg für das Rennen nach Hause zu holen.
Den Startschuss gab vorerst noch ein starkes Gewitter, welches sich im Laufe des ersten Wettkampftages langsam verflüchtigte, und die Teams in ihre ersten Rennen entließ. Doch auch wenn sich das Unwetter zurückgezogen hatte, so war doch die Spannung auf dem Rennkurs zum Greifen nahe. Da viele der Teams noch nie zuvor gemeinsam in einem Wettkampf aufgetreten sind, waren durch den gesamten Wettkampf ständige Führungswechsel an der Tagesordnung. Bei Geschwindigkeiten von über 70 km/h, welche die Kiter auf ihren sogenannten Hydrofoils erreichen, zeigten vor allem das Britische Team mit Connor Bainbridge und Ellie Aldridge sowie das deutsche Team von Florian Gruber und Leonie Meyer eine durchweg souveräne und konstante Leistung, was letztenendes auch „Matchwinning“ für das Britische Team war.
Das zweite deutsche Team bildeten Jannis Maus und Alina Kornelli. Ihren starken Start in den Wettkampf konnten die beiden bis zum Ende halten und erkämpften sich im Halbfinale einen beeindruckenden 7. Platz. „Mit der Platzierung und meiner Performance auf diesem Wettkampf bin ich mehr als zufrieden“, so Maus. „Wir konnten sehr viele Fahrer, die auf der Individual EM in Polen noch vor uns platziert waren, hinter uns lassen und steigerten uns als Team von Rennen zu Rennen. Da aufgrund der Covid-Beschränkungen nur die absoluten Top-Teams angereist waren, hatten wir erhofft, mit Mühe und Not in die Top 10 zu fahren.“ Kornelli und Maus traten bei diesem Wettkampf das erste Mal als gemeinsames Team an und hatten somit vor dem Wettkampf nur wenig Zeit gemeinsam zu trainieren, übertrumpften dennoch viele ihrer anderen internationalen Konkurrenten und lieferten sich packende Kopf-an-Kopf Rennen.
„Das Format ist unglaublich spannend und ermöglicht dem Zuschauer in die actiongeladene Welt des Kiteracing einzutauchen.“, so Phil Robertson, Trainer der beiden deutschen Teams. Vor allem der große Anteil an Nachwuchsfahrern sei sehr vielversprechend und werde den Kampf um die Olympische Goldmedaille 2024 in Marseille auf eine nie da gewesenes Level katapultieren.