Die Entscheidung, dieses Jahr nicht wie traditionell an den Gardasee sondern an die italienische Mittelmeerküste nach Santo Stefano al Mare zu fahren, wurde von dem Landestrainer der Teeny und 420er in Niedersachsen Siebo Willms getroffen, da beide Bootsklassen ihre diesjährige Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft auf einem Seerevier bestreiten werden. In Santo Stefano al Mare hatten die jungen Segler/innen die Chance, Wellensegeln wie in Travemünde und Warnemünde zu erlernen. Die Küste von San Remo bis Imperia ist bekannt für ihre langen hohen Wellen.
Samstagnachmittag begannen einige der Segler/innen schon die Trainingswoche mit einer Einheit. Bei sommerlichen Temperaturen ging es raus aufs blaue Mittelmeer. Es gab zur Eingewöhnung eine wunderbare lange Welle. Am nächsten Tag hatten die Wellen noch an Höhe zugenommen, sodass alle Kadermitglieder sich perfekt auf die wahrscheinlich stürmischen Bedingungen im Herbst an der deutschen Ostseeküste vorbereiten konnten. So erlernten sie bei bis zu zwei Meter hohen Wellen das richtige An- und Aussegeln dieser. Neben dem Landestrainer des SVN Siebo Willms wurde von den Eltern der Kinder ein zweites Motorboot zur Sicherung auf dem Wasser gestellt. Ein besonderes Highlight in den ersten Tagen war für die jungen Segler die Sichtung mehrerer Delphine zwischen den Segelbooten.
Die Nachmittage gestalteten sich zum Teil schwierig, da der Wind immer wieder kräftig zunahm und um 180 Grad drehte. Bei der Dünung und Brandung war dann an Jollensegeln nicht mehr zu denken. Nachts schlief dann der Wind ein und morgens konnte es wieder rausgehen. Der Dienstag war trainingsfreier Tag und viele nutzten die Gelegenheit für einen Abstecher nach Monaco.
Am Karfreitag nahm der Wind kräftig zu und die Wellen erreichten eine Höhe von über drei Metern. Die Teenys verschwanden ganz im Wellental und von den 420ern sah man nur noch die Mastspitzen. An den  letzten Tagen wurde hauptsächlich das Kreuzen und das Ansegeln von Wellen trainiert. Das Sicherungsboot war die Luvbahnmarke und vom Trainerboot startete Siebo Willms immer wieder das Feld. Da das Feld in Richtung San Remo wanderte, mussten die jungen Kadersegler am Ende des Trainings zur Hafeneinfahrt zurückkreuzen. Jetzt hiess es sauber segeln und alles, was man gelernt hatte, anzuwenden. Wer nicht sauber und konsequent Höhe fuhr, kam der Hafeneinfahrt nicht näher.
Samstag gingen noch einmal zwei Teams zur Nachmittagseinheit raus in die Wellen bei bis zu 5 Bft. Sowohl das 420er Team Mette Hajen und Judith Kunka wie die Teenymannschaft Mila Briese und Ida Daun nutzten die Gelegenheit zum Badespaß. Beide Teams erkannten, dass das Kentern und Aufrichten bei der Welle und dem Wind kein Zuckerschlecken ist. Kaputt, aber glücklich legten sie im Hafen wieder an und hatten viel zu erzählen.
Insgesamt war das Fazit aller, dass es für die Kinder ein unvergessliches Erlebnis war, einmal auf dem Mittelmeer zu segeln.

Siebo Willms