Breitensporttraining auch im Winter

Segeln im November auf dem Zwischenahner Meer zeugt von Seglern, die ihren Sport mit Leidenschaft ausleben.

Die Tage werden kürzer und der Shorty wurde gegen den Troko getauscht, aber der Spaß an diesem tollen Sport ist geblieben. So trafen sich Freitagnachmittag über 20 junge Sportler aus Niedersachsen, um an diesem Wochenende zu trainieren.

Erste Aufgaben: Boote abladen, aufbauen und das Mobo slippen, dann rüber in die JH Abendbrot essen und die Zimmer beziehen. Im Anschluss ging es geschlossen stante pede ins Schwimmbad.
Angesagt waren: Toben in den Wellen, relaxen im warmen Solebecken oder chillen im Whirlpool.

Samstagmorgen gab es nach dem Frühstück eine Vorbesprechung, was alles an diesem Wochenende trainiert werden sollte.
Da nur ein kleines Dreieck ausgelegt wurde, damit die Sportler sich viel bewegen müssen, waren es auch kurze Bahnschenkel, die gesegelt wurden. Das hatte den Vorteil, dass die höhere Geschwindigkeit eines 420er oder eines 470er nicht so zum Tragen kam, sondern auch die Teenys mit guten Manövern mithalten konnten. An den Tonnen fanden dann regelmäßig Kämpfe um den Innenraum statt. Jeder wollte die beste Position für das kommende Spimanöver haben. Auch hier zeigten die Teenys, dass sie sich nicht den Schneid abkaufen ließen und hielten gut mit.
Der Kurs war so gelegt, dass an der Raumschotstonne der Spi geschiftet werden musste. Dieses Manöver hatte die Gruppe in der Vormittagseinheit geübt. Bei einer Gruppengröße von über 10 Schiffen machten auch Übungen in der Starttaktik Sinn. Vor jeder Wettfahrt durfte in der letzten Minute ein eingegrenztes Startfeld nicht verlassen werden. Jetzt waren Bootsgefühl und Handling gefragt, um sich nicht über die Startlinie drücken zu lassen oder in die zweite Reihe zurückzufallen.
Der Verbandstrainer des RVS Weser-Ems Siebo Willms achtete beim Start sehr darauf, dass die Regeln eingehalten wurden und die Boote, die beim Start drüber waren, sich sofort bereinigten und neu starteten, auch das will trainiert sein.
Als zweite Trainerin war Nele Marie Willms vor Ort, und sie legte sich oft auf andere Boote oder behinderte sie mit ihrer 470er, um so gezielt Wettkampfstress aufzubauen. Wer auf dem Spikurs nicht nach hinten schaute wurde von ihr konsequent abdeckt und musste sich aus dieser Abdeckung befreien. Das ein oder andere Mal nahm sie Boote an der Bahnmarke einfach mit, und auch hier mussten die Teams schnell reagieren, um sich wieder frei zusegeln.

Es war toll zu sehen, wie ein echtes Wettkampfgefühl aufkam und die Crews ehrgeizig um gute Zieleinläufe kämpften. Mittags gab es heißen Kakao oder Tee und am Abend ging es nach dem Abendessen wieder ins Schwimmbad. Am Sonntagvormittag wurde eine lange Einheit gesegelt und zum Mittag kamen die Boote aus dem Wasser und es hieß wieder abbauen und verladen.

Vor dem Mittagessen gab es noch die Nachbesprechung mit dem Feedback, dass es ein gelungenes Wochenende mit einem großen Lernzuwachs war. Alle Sportler freuen sich auf das nächste Training im Dezember. Es waren insgesamt 25 Teilnehmer aus 11 Vereinen beim Breitensporttraining des SVN. Es zeigt sich, dass das Konzept des Breitensporttrainings aufgeht und die Resonanz immer größer wird.
Auch für das Dezembertraining haben sich schon über 20 Segler angemeldet.

Siebo Willms