Tim Kirchhoff neuer Opti-Trainer
Das hat private Gründe. Der DSV hatte mir eine Vertragsverländerung angeboten, aber ich möchte meinen Lebensmittelpunkt weg von Kiel wieder an den Dümmer verlegen. Meine Tochter ist drei Jahre alt und wir erwarten unser zweites Kind. Die Woche über in Kiel und an den Wochenenden auf Regatten, das geht mit zwei Kindern nicht. Darum musste ich mich neu orientieren.
Da gibt es viele Berührungspunkte. Ich wohne am Dümmer, meine seglerischen Wurzeln liegen bei der Seglervereinigung Hüde und mein Bruder Fabian trainiert die Laser-Kadersegler des SVN. Als Tina Buch nach ihrer Verletzung ausfiel, hat Katrin Adloff (2. Vorsitzende des SVN) mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte den A-Kader der Optis zu übernehmen. Die Aufgabe reizt und es passt mit meiner privaten Planung zusammen.
Da gibt es ein paar die haben das richtige Gefühl fürs Segeln im Hintern (lacht). Die haben einfach das Gefühl fürs Boot. Das ist das wichtigste, die Technik kann man lernen. Bei einigen sieht man einfach, dass noch die Basics fehlen.
Vor dem ersten Training habe ich mir einmal die deutsche Rangliste angeschaut. Unter den ersten 150 Seglern gibt es gerade einmal drei Jungen oder Mädchen aus Niedersachsen. Wirklich vorne ist niemand. Wären morgen Deutsche Meisterschaften, wären gerade einmal drei Segler dafür qualifiziert. Das ist zu wenig.
Training. Wir müssen viel und intensiv trainieren.
In diesem Jahr kommen wir auf rund 90 Tage Training, beziehungsweise gemeinsame Teilnahme an Regatten. 100 Tage im Jahr wären das Ziel. Mit solch einem Einsatz kann man um Meistertitel kämpfen.
Klar haben wir den Anspruch vorne mitzusegeln. Erstes Zwischenziel ist es, alle Segler unseres A-Kaders für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Das schaffen wir.
Als großes Flächenland haben wir gerade gegenüber den Stadtstaaten Nachteile. In Hamburg oder Berlin können die Landestrainer mit ihren Schützlingen unter der Woche trainieren. Das geht bei uns nicht. Wir werden zwei Stützpunkte haben, einen am Dümmer, den anderen am Steinhuder Meer.
Wir machen Blockveranstaltungen. In den Osterferien fahren wir an den Gardasee. Erst eine Woche Training, dann Teilnahme am „Lake Garda Meeting Optimist“. Im Mai treffen wir uns dann für eine weitere Woche und bereiten uns auf den „Golden Opti“ in Kiel vor. Außerdem ist für die Sommerferien ein großes Sommercamp geplant.
Ich hoffe. Das ist wichtig. Wir müssen in den Vereinen mehr Jugendliche ans Segelen heranführen. Ich lade die Vereinstrainer ein, an unserem Kadertraining teilzunehmen. Sie können auf dem Motorboot mit hinausfahren, das Training beobachten, sich Tipps und Anrgegungen für ihr Training holen.
Klar, das reizt. Am liebsten auf einem P-Boot. Ich habe da schon Kontakte zu Thomas Gote (Anmerkung der Redaktion: SVN-Sportwart und ehemaliger Deutscher Meister in dieser Bootsklasse) geknüpft.
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