Vier Frauen mit der Dehler 30 one design Rund Bornholm
Entstanden ist die Idee, mit einer Frauencrew an der Langstrecke Rund Bornholm während der Warnemünder Woche teilzunehmen, auf Lenas Initiative hin. Rekrutiert hat sie ihre Crewmitglieder ganz unterschiedlich: Toni kannte Lena schon über ihren Mixed Offshore Segelpartner Max Gurgel. Der Kontakt zu Eshana ist über einen Instagrampost zum Weltfrauentag entstanden, in dem Lena shorthanded-interessierten Frauen ein Training auf der Dehler 30 OD angeboten hat. Anjola hatte an ihrem Arbeitsplatz – dem Camp 24/7 – zufällig mitbekommen, dass Lena gerade eine Frauencrew für Rund Bornholm aufbauen wollte, hat sich Lenas Nummer organisiert und sie angerufen.
Unsere Crew-Zusammensetzung war ein ziemlicher Glücksgriff – wir kannten uns vor der Regatta kaum bis gar nicht und sind lediglich die Überführung nach Warnemünde zusammen gesegelt. Dementsprechend ist unsere Begeisterung über das Rennen und übereinander sehr groß und wir hatten sehr viel Spaß auf dem Kurs. In der Vorstartphase haben wir schon gemerkt, dass da noch die Routine fehlte, das Segeln selber hat dann aber recht reibungslos funktioniert. Wir haben sehr viel Spaß miteinander und am gemeinsamen Segeln in diesen Tagen gefunden! Die aufregendsten Momente oder Stunden waren vor allem vor Bornholm als wir feststellten, dass wir erstes Schiff der Startgruppe Deutsche Meisterschaft Doublehand/Dehler30OD auf dem Kurs waren. Danach schloss, durch einen Fehler unsererseits Morten Bogacki mit der Humbolt wieder auf und es entbrannte ein langer Kampf gegen das OTG-Team, bis sie uns nach einem Frontdurchgang, wo uns wieder die Routine fehlte, um schnell und konsequent zu reagieren, endgültig überholten. Der Zieleinlauf war dann noch einmal nervenaufreibend, da wir stundenlang in einem Flautenloch mit Warnemünde in Sichtweite hingen, und das Feld von hinten aufrückte. Da schmolzen die 8 Seemeilen Vorsprung nur so dahin. Die Zielkreuz war dann ein knappes Matchrace gegen die Playtime und die Erleichterung nach dem Zieldurchgang übermäßig, als klar war, dass wir den zweiten Platz verteidigt hatten. Wir sind neben dem Stolz über die Leistung vor allem aber begeistert, wie gut wir uns als Crew ergänzt haben – das war wirklich außergewöhnlich! Besonders war für uns alle, dass wir gut und offen über alles, besonders über zwischendurch einsetzenden Frust oder Enttäuschung sprechen konnten und so diese Phasen sehr schnell überwinden konnten und motiviert weitergemacht haben. Insgesamt haben wir vor allem von den Teams, gegen die wir direkt angetreten sind, Begeisterung und Wertschätzung erfahren – wir sind nicht nur die einzige reine Frauencrew sondern auch noch jüngste Crew gewesen – das war wirklich klasse! Das Ganze wäre natürlich nicht ohne das Vertrauen von Chris und Dirk gegangen! Ihr zwei seid einfach toll!
Vor der Regatta haben wir einiges an Unterstützung von Speedsailing beim Vorbereiten der Playharder für das Rennen bekommen und die Klassenvereinigung hat uns durch die Finanzierung des Meldegeldes im Rahmen ihrer Kampagne #girlsplayharderoffshore unterstützt. Wir hoffen, mit unserem Erfolg den Weg für weitere Seglerinnen in der Klasse geebnet zu haben und werden uns auch in Zukunft weiter in dieser Richtung engagieren.
Die Crew der #001 Playharder – Lena Weißkichel (SVG), Antonia Kunert, Anjola Ernst, Eshana Müller
Lena Weißkichel
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