Nicht dass der Zwischenahner Segelklub zu wenig Vereinsboote hätte! Immerhin zählen 16 Optimisten, und vier 420er Jollen dazu, die der erfolgreichen Jugendabteilung für ihre Trainings- und Regattatätigkeit zur Verfügung stehen.
Durch einen glücklichen Zufall konnte der Verein jetzt einen sogenannten Segelkutter aus dem Baujahr 1963 übernehmen, den ein Eigner aus Mecklenburg-Vorpommern – zunächst leihweise und kostenlos – den Zwischenahnern zur Verfügung stellte. Einzige Bedingung: Der Verein muss sich verpflichten, das ebenso betagte wie wertvolle Boot regelmäßig zu pflegen, instand zu halten und vor allem auch regelmäßig zu nutzen. Nach diesem Angebot fand sich sehr schnell eine Schar von Mitgliedern, die sofort bereit war, sich um das alte Schätzchen liebevoll zu kümmern.
Die Abholung aus einer stillgelegten LPG-Halle in Wilhelmsburg (Landkreis Greifswald-Vorpommern) erwies sich als besondere Herausforderung, denn vor Ort verfügte man nicht über entsprechende Hebezeuge, um das tonnenschwere Boot auf den mitgebrachten Trailer zu bekommen. Das Vorhandensein eines altersschwachen Gabelstaplers und viel Muskelkraft erwies sich dann als letzte Rettung.
Jetzt wurde das gute Stück in eine Lagerhalle nach Petersfehn gebracht, wo in den nächsten Wochen die ersten Pflegearbeiten und Vorbereitungen für das Winterlager erfolgen werden.
Die Bootsgattung Kutter wird traditionell in der Marine zur Ausbildung der Kadetten und in der Jugendarbeit eingesetzt. Die schweren und gutmütigen Boote lassen sich sowohl segeln als auch rudern. Der Neuzuwachs auf dem Zwischenahner Meer ist 1963 von der Hatecke-Werft in Freiburg/Elbe traditionell aus Holz gebaut, naturlackiert und etwa 7,50m lang. Er verfügt über 2 Masten mit je einem Lateinersegel sowie einem Vorsegel. Auch die Ausrüstung zum Rudern des Bootes ist noch vollständig vorhanden.
Im kommenden Jahr wird der Flottenzuwachs dann erstmalig auf seinem neuen Revier zu bewundern sein. Der ZSK plant neben regelmäßigen Ausfahrten mit Mitgliedern auch, das Boot für Gästefahrten und gemeinsame Segeltouren der Jugendgruppen einzusetzen.
Andreas Koopmann (ZSK Presse)