Der SCSTM ist am 1. April 1921 gegründet worden. Das wollen die Mitglieder in diesem Jahr gebührend feiern, müssen sich dabei aber stark nach der Corona-Pandemie richten. „Wir hoffen, dass wir bei der Hauptveranstaltung am 5. September wieder ordentlich Gäste bei uns begrüßen können“ erzählt Sven Sokoll, der 1.Vorsitzende seit 2005 im Amt.

Zumindest wurde der Anlass schon einmal genutzt, um sich für eine umfangreiche Festschrift intensiv mit der Vereinsgeschichte zu beschäftigen. In 100 Jahren gab es natürlich auch einige stärkere Veränderungen und Entwicklungen. So befand sich das erste Vereinsdomizil noch an anderer Stelle, auf einem Grundstück direkt neben den Steinhuder Strandterrassen.

Die Mitglieder gingen nicht nur selbst der Segelei nach, sondern beteiligten sich auch rasch an der Wettfahrtausrichtung auf dem Steinhuder Meer. Als die Wettfahrtvereinigung heutiger Form 1954 gegründet wurde, war der Verein nicht nur einer der Mitbegründer, sondern stellte mit Wilhelm Nordmeier auch den ersten Vorsitzenden.

Am Ende des Krieges übernahm das britische Militär das Vereinsgelände. Die Segler:innen fanden ein neues Domizil auf dem Gelände des früheren Luftheilbads, wofür sie mit der damaligen Segel-Abteilung des heutigen Sport-Clubs Steinhude fusionierte. Die Verbindungen zum Sport-Club bestanden bis 1972 fort. Nach dem Krieg blühte das Vereinsleben wieder auf. Auf dem Gelände erneuerte der Verein 1974 das Vereinsheim. Und wir sind froh, dass wir rechtzeitig zu unserem Jubiläum jetzt auch gerade unsere Uferbefestigung erneuert haben.

Viele Mitglieder beteiligten sich regelmäßig auch auf anderen Revieren erfolgreich an Regatten, vor allem in den Bootsklassen O-Jolle und Pirat. Doch der Verein bliebt auch in der Organisation aktiv. Bereits seit 1964 richtet er die Silberne Seerose aus, die für die O-Jollen im Regattajahr 2019 bundesweit die mit der größten Teilnehmerzahl war. Später sind auch die Laser und Laser Radial dazu gekommen, wobei in den vergangenen Jahren insgesamt meist um die 80 Segler mitmachten. Leider mussten wir die Seerose gerade zum zweiten Mal in Folge wegen der Corona-Pandemie absagen. 1989 hat der Verein zuletzt auch deutsche Meisterschaften in der O-Jollen-Klasse ausgerichtet.

Doch auch intern treffen sich Mitglieder regelmäßig zu sportlichen Vergleichen, teilweise auch gemeinsam mit den Nachbarn vom Segel-Club Hannover. Und in der Jugendgruppe wird Segelausbildung geleistet, bei der auch Jüngstensegelscheine vergeben werden.

Auch bei der Fahrtensegelei sind die Mitglieder von Anfang an aktiv gewesen und waren dabei im Lauf der Jahre in ganz Europa unterwegs. Schon 1974 gelang es einer Gruppe aus dem Verein, eine Einladung nach Polen zu erhalten. Später waren die Mitglieder mit bis zu sechs Schiffen gleichzeitig vor allem in den Niederlanden, Schweden und Vorpommern unterwegs. In den Jahren 2002 bis 2009 haben unsere Mitglieder Ingrid und Jürgen Rinne eine Weltumseglung absolviert und sind seitdem Ehrenmitglieder.

Heute hat der Verein rund 130 Mitglieder, wobei das Segeln in seinen unterschiedlichen Ausprägungen weiterhin die einzige Sportart ist. Weiteres Ehrenmitglied ist der frühere Vorsitzende Dr. Dieter Nordmeyer. Leider ist Helmut Stille, ebenfalls Ehrenmitglied gerade gestorben. Neben der Wettfahrtvereinigung gehört der Verein auch der Notgemeinschaft Steinhuder Meer an, sowie den Segel- und Sportverbänden.